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Starke Rückgänge bei Erdkröte und Grasfrosch bereiten Naturschützern Sorge



Arbeitskreistreffen des AK Amphibienschutz im NABU Kreisverband Main-Kinzig

Erdkröte (Foto: Sibylle Winkel)

Erdkröte (Foto: Sibylle Winkel)

Gut besucht war das jüngste Treffen des Arbeitskreises Amphibien im NABU Kreisverband Main-Kinzig am 27. April 2012. Der NABU Kreisverband hatte die Amphibienschützer diesmal nach Altenmittlau eingeladen, um die aktuelle Situation der Amphibien im Kreisgebiet zu erörtern.

Bereits seit rund 20 Jahren beobachten und betreuen die NABU-Aktiven zahlreiche Populationen von Molchen, Fröschen und Kröten im gesamten Kreisgebiet. Neben dem Amphibienschutz an Straßen widmen sich die ehrenamtlichen Naturschützer vor allem der Betreuung von Schutzgebieten sowie der Neuanlage von Lebensräumen.

Breiten Raum nahm in der regen Diskussion die Verbesserung des Amphibienschutzes in Biebergemünd an der B276 sowie in Steinau an der B 40 entlang des Stausees ein. Mit über 2000 geretteten Erdkröten und zahlreichen Grasfröschen sowie Teich- und Bergmolchen konnte die wieder gegründete NABU-Gruppe Biebergemünd um Daniela Elsesser-Lamboy, Ute Raab und Claudia Schmitt-Demir einen schönen Erfolg verbuchen. Allerdings wurden auch wieder zahlreiche Kröten und Molche ein Opfer des Straßenverkehrs.

Kritisiert wurde allerdings das Verhalten mancher Autofahrer, die mit ihrer rücksichtslosen und zu schnellen Fahrweise die Amphibien wie auch deren Schützerinnen und Schützer unnötig in Gefahr bringen, so Thomas Mathias vom NABU Kreisverband und Daniela Elsesser-Lamboy vom NABU Biebergemünd.

Erdkrötenpaar (Foto: Sibylle Winkel)

Erdkrötenpaar (Foto: Sibylle Winkel)

Sorge bereiteten den NABU Experten aktuell die im gesamten Kreisgebiet stark geschrumpften Bestände an Erdkröte und Grasfrosch. Fast überall im Main-Kinzig-Kreis konnten 2012 teilweise nur die Hälfte der erwarteten Populationsstärke beobachtet werden. Unklar ist bis dato, ob es sich dabei um eine natürliche Bestandsschwankung handelt, erklärt Dr. Matthias Kuprian, Vorstandsmitglied im NABU-Kreisverband.

Als Ursachen kommt einerseits der teilweise ungewöhnlich trocken-kalte Winter in Frage. Obwohl der vergangene Winter insgesamt gesehen sogar eher zu warm war, machten die tiefen Temperaturen bei fehlender, schützender Schneedecke in der Spätphase des Winters vielen Tieren offenbar zu schaffen.

Amphibien-Paradies (Foto: Sibylle Winkel)

Amphibien-Paradies (Foto: Sibylle Winkel)

Eine andere mögliche Ursache für die schwindenden Bestände sehen die Naturschützer in der starken Zunahme neuer Räuber. Auch im Main-Kinzig-Kreis haben wie in ganz Hessen neu eingebürgerte Prädatoren wie der Waschbär und der Marderhund stark zugenommen. Beide Arten, die ursprünglich in Deutschland nicht heimisch waren, räubern besonders im Spätwinter und Frühjahr die leicht erreichbaren Kröten und Frösche auf ihrem Weg zu den Laichgewässern.

Die größten Verluste verursacht derzeit im Kreisgebiet der Waschbär, dessen Bestände teilweise regelrecht explodiert sind. Der NABU will daher die Bestandssituation der Amphibien und deren Prädation durch Neozoen wie Waschbär, Marderhund und Mink in den kommenden Jahren besonders thematisieren, so Matthias Kuprian.

Auf breite Zustimmung stieß unter den Amphibienschützern der Vorschlag, das Aufgabenfeld des Arbeitskreises künftig auch um den Reptilienschutz zu erweitern. Der Main-Kinzig-Kreis bietet Lebensräume auch für sehr seltene Reptilienarten, wie die Kreuzotter oder die europäische Sumpfschildkröte.

Verbessern möchte der Arbeitskreis künftig seine Außendarstellung und insbesondere seinen Internetauftritt, erklärt Matthias Kuprian. Damit erhoffen sich die ehrenamtlichen Artenschützer nicht nur eine größere Aufmerksamkeit sondern auch die Mitwirkung weiterer aktiver Artenschützer.

Amphibienschützer unterwegs



Amphibienwanderung

Amphibienwanderung

Der Arbeitskreis Amphibien im NABU-Kreisverband Main Kinzig lud am Sonntag ,den 5. Juni 2011 zu einer Wanderung ein. Ausrichter war die NABU-Gruppe Wächtersbach-Neudorf-Aufenau. Die Exkursion unter Leitung von Stefan Nix führte in die Feuchtwiesen von Aufenau. Leider sind ein Großteil der ehemaligen Feuchtwiesen durch Entwässerungsgräben in den Auwiesen trockengelegt.Die NABU-Gruppe Wächtersbach bemüht sich seit Jahren noch bestehende Tümpel zu erhalten und neue Wasserflächen zu schaffen. So im NSG-Zellerau, Teichanlagen bei Neudorf. Vor allem kleinere Flachtümpel in den Wiesen dienen als Rastplatz für Zugvögel, den Storch, den Kranich sowie als Laichgewässer für Frösche, Kröten und Gelbbauchunken. Die neu geschaffenen Tümpel und Teiche begünstigen die Ansiedlung von Störchen und werten das Gebiet Zellerau als wichtigen Trittstein im Teich- und Tümpelverbund des NSG Feuchtwiesen wesentlich auf.

Die Belegung des Storchennestes in Wächtersbach mit erfolgreicher Brut von 3 Jungstörchen sowie Vorkommen von Gelbbauchunken in den Flachtümpeln sind ein Indiz für die erfolgreichen Bemühung der Wächtersbacher Natuschützer.

An der Kinzig wurden die Tätigkeiten des Bibers durch angenagte Bäume, Spuren, Erdlöcher und Dammbau festgestellt.

Ein Storch erfreute die Exkursionsteilnehmer bei ihrer Wanderung mit seinen Flugkünsten als wollte er den Amphibienschützern sagen "Macht weiter so, ich brauche Euch!"

Betreuer

Olaf Homeier
Rossbacher Str. 23
63599 Biebergemünd
Mobil: 0163 4689528
E-Mail: e.homeier@freenet.de

 

Timo Spaniol
36391 Sinntal-Altengronau
E-Mail: tspaniol@gmx.de

 

Elke und Rolf Weber
Auf der Mauseller
36396 Steinau-Marborn
Tel.: 06663/6565

 

weiterer Kontakt:

Sibylle Winkel und
Dr. Matthias Kuprian
Pommernstraße 7
63069 Offenbach
E-Mail: s.winkel@nabu-mkk.de

 

Amphibienzählbogen

Amphibienzählbogen
Hier finden Sie den Zählbogen für Amphibienwanderungen.