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Arbeitskreis Eisvogel

Foto: NABU

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Seit 4 Jahrzehnten engagiert sich der Arbeitskreis Eisvogel im NABU-Kreisverband Main-Kinzig. Die Mitglieder des Arbeitskreises sammeln Informationen und Daten über das Vorkommen der Art im Kreisgebiet und darüber hinaus und kümmern sich um den Schutz einzelner Brutpaare sowie deren Lebensräume.

Derzeit brüten in Mitteleuropa schätzungsweise 11.000 bis 20.000 Brutpaare, davon in Deutschland regelmäßig 4.500 bis 7.000. Der hessische Gesamtbestand wird nach Angaben der staatlichen Vogelschutzwarte in Frankfurt auf 200 bis 900 Brutpaare geschätzt. Auch im Main-Kinzig-Kreis schwankt der Brutbestand sehr stark. Während der Bestand nach sehr harten Wintern regelmäßig auf unter 5 Brutpaare, teils sogar auf annähernd Null zurückgeht (beispielsweise von 1985 bis 1988, 1997 oder auch 2011) können nach mehreren milden Wintern bis zu 30 Brutpaare und Brutverdachte im Kreisgebiet und im Stadtgebiet von Hanau verzeichnet werden. So geschehen in den Jahren 1995, in den späten 1990ern, von 2004 bis 2009 sowie im Jahr 2015. Auch 2019 und 2020 wurden kreisweit zahlreiche Tiere beobachtet, so dass von einem guten Brutbestand ausgegangen werden kann.

Um einen Gesamtüberblick über die Eisvogel-Population im Main-Kinzig-Kreis zu erhalten, hat der Kreisverband des NABU bereits 1980 begonnen, Erhebungen an der Kinzig und der Jossa sowie ihren Nebenflüssen durchzuführen. Es zeigt sich, dass die klaren und sauberen Oberläufe der Gründau, Bracht und des Steinaubaches zusammen mit der Jossa, Orb und der Bieber das größte Brutareal im Untersuchungsgebiet bilden. In Freigericht brüten Eisvögel an Fischteichen und sporadisch am Geiselbach. An der Kinzig befinden sich Eisvogel-Brutplätze vom Oberlauf bei Schlüchtern bis zum Mittellauf bei Langenselbold. Regelmäßig tritt die Art auch in der Bulau bei Hanau und am Main bei Großkrotzenburg auf, ebenso im Enkheimer Ried an der Stadtgrenze zu Frankfurt.

Ein besonderes Augenmerk muss auf den Eisvogelbestand im EU-Vogelschutzgebiet "Spessart bei Bad Orb" gerichtet werden. In diesem rund 8.500 ha großen Vogelschutzgebiet, das komplett im Main-Kinzig-Kreis liegt, gibt es in guten Jahren drei bis vier Brutreviere der Art.

In Hessen wird der Eisvogel auf der Roten Liste in der Kategorie V "Vorwarnstufe" geführt. Auch die sogenannte "Hessen-Liste", eine Liste an Arten und Lebensraumtypen, für die Hessen eine besondere Verantwortung hat, führt die Spezies. Gleichzeitig ist der Eisvogel eine Art des Anhanges I der EU-Vogelschutzrichtlinie und gehört nach Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders und streng geschützten Arten.

Das Tätigkeitsprofil des Arbeitskreises hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Stand früher der regelmäßige, möglichst flächendeckende Nachweis der Art im MKK im Mittelpunkt, so werden heute nur noch stichprobenartig Bruten oder Brutverdachte erfasst. Statt dessen werden die Daten von Naturgucker oder anderer Netz-Plattformen ausgewertet.

Im Vordergrund stehen jetzt die Beratung und Information der Behörden, die Information der Bevölkerung und konkrete Schutzmaßnahmen zur Verbesserung der Habitate oder Verringerung von Gefährdungen und Beeinträchtigungen im gesamten Main-Kinzig-Kreis.

Der Arbeitskreis Eisvogel sucht noch Mitstreiter/innen für das Monitoring der Art, aber auch zur Durchführung konkreter Artenschutzmaßnahmen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.


Interessierte können sich bei Matthias Kuprian oder Sibylle Winkel melden:
Kontakttelefon: 0173 3751580 oder 0611 8151673
E-Mail: m.kuprian@nabu-mkk.de

Betreuer

 

Dr. Matthias Kuprian
Brüder-Grimm-Straße 103
36396 Steinau
Mail: m.kuprian@nabu-mkk.de

 

Erhebungsbogen

Erhebungsbogen
Hier finden Sie den Erhebungsbogen fü Eisvogel-Beobachtungen (Foto: NABU/H. Leurmans)