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Vogel des Jahres 2022 besucht Oberes Kinzigtal

Foto: Jörg Treffler, NABU Steinau
Der Wiedehopf besucht auch Steinau-Schlüchtern. Brutnachweise gibt es aus dem Raum Hanau.

Neue Insektenhotels auf Wildblumenwiesen Baugesellschaft Hanau lässt sich vom NABU Main-Kinzig beraten

Foto: NABU KV
Im Jahre 2017 hat die Baugesellschaft Hanau zahlreiche Wiesen, leere Grundstücke und verwilderte Gärten zur Insektenschutzzone erklärt und diese durch Schilder als solche kenntlich gemacht. Die Aktion kommt gut an und die Menschen freuen sich über die Wildblumen. Um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden, werden die Flächen um die Insektenwiesen herum regelmäßig gemäht. Im vergangenen Jahr wurden die Insektenschutzzonen durch 15 Kilogramm Wildblumenwiesensamen für Schatten- und Sonnenflächen aufgewertet. Gleichzeitig wurde der Bau und das Aufstellen von Nisthilfen für Insekten geplant.
Um hier Fehler zu vermeiden wandte sich die Baugesellschaft Hanau an den NABU - Kreisverband Main-Kinzig und lässt sich beratend begleiten, um die Wiesen weiter aufzuwerten und zu beleben. Nach Begutachtung einiger Flächen bekam die Baugesellschaft Hanau passende Bauanleitungen und auf die jeweiligen Insektenarten abgestimmte Informationen für das richtige Füllmaterial zur Verfügung gestellt. Tobias Karger, Objektbetreuer der Baugesellschaft Hanau und gelernter Schreiner, begann bereits im Winter letzten Jahres mit dem Bau der Insektennistkästen nach Anleitung des NABU.
Das erste „Insektenhotel“ wurde direkt am Firmengebäude der Baugesellschaft Hanau, mit Flugrichtung zum Schlossgarten, aufgestellt und jetzt eingeweiht. Weitere Kästen in unterschiedlichen Größen und Befüllungen folgen. Sie finden ihren Platz in diesem Frühjahr auf den Wiesen und verwilderten Gärten, um möglichst vielen Insekten ein Zuhause und eine Kinderstube zu bieten.
Um auch zukünftig die Artenvielfalt auf den Wildblumenwiesen der Baugesellschaft Hanau zu fördern und sicherzustellen, wird der NABU Kreisverband Main-Kinzig weiterhin beratend und unterstützend mitwirken und die Wiesen von Zeit zu Zeit begutachten.
Wintergast Silberreiher Naturbeobachtungen von der Rhön bis zum Rhein

Foto: Ritsch Euler
Früher war der Silberreiher eine Seltenheit in Hessen. Seit einigen Jahrzehnten nimmt die Zahl der Beobachtungen deutlich zu. Vor allem Vögel aus östlichen und südöstlichen Ländern ziehen durch Deutschland oder überwintern hier.
So ist der große, schlanke, weißgefiederte Reiher mittlerweile nicht nur im Main-Kinzig-Kreis, sondern in ganz Hessen regelmäßig Wintergast. Derzeit sieht man zahlreiche Tiere vor allem auf den Wiesen des Kinzigtals. Einzelne Exemplare stehen jetzt im Winter auch an Tümpeln und Teichen und auf Überschwemmungsflächen im Spessart und Vogelsberg.
Der Silberreiher ernährt sich in erster Linie von Fischen, Amphibien und Wasserinsekten. Manchmal fallen dem Reiher aber auch kleine Landtiere wie Wühlmäuse zum Opfer.
NABU-Naturfotograf Ritsch Euler gelang kürzlich die imposante Aufnahme eines Silberreihers mit einer großen Bachforelle im Schnabel. Es gelang dem etwa 40 cm großen Fisch allerdings, sich kurz nach der Aufnahme wieder zu befreien. Gut für die Forelle. Der Reiher aber hatte das Nachsehen.
Der NABU appelliert besonders an Spaziergänger mit Hunden, Abstand zu den Vögeln zu halten und die Vierbeiner nicht von der Leine zu lassen. Im Winter müssen Silberreiher, aber auch Graureiher und die in Hessen verbliebenden Weißstörche, mit ihrer Energie besonders haushalten, um in der Kälte überleben zu können. Daher sollten die Tiere nicht unnötig aufgeschreckt und zum Wegfliegen veranlasst werden.
Von der Rhön bis zum Rhein Eisvogel-Umfrage übertrifft alle Erwartungen!

Foto: S. Brückmann
Eisvogelweibchen a. d. nordhessischen Niestetal.
„Die Resonanz auf unsere Eisvogel-Winterumfrage ist enorm. Teilweise mussten wir zwei oder drei telefonische Meldungen gleichzeitig bearbeiten“, freut sich Biologin Sibylle Winkel vom NABU-Kreisverband Main-Kinzig. Nicht nur aus dem Main-Kinzig-Kreis, sondern auch aus dem Ballungsraum Rhein-Main, der Wetterau, dem Kreis Fulda, dem Vogelsbergkreis, rund um Offenbach bis nach Langen und sogar aus Nordhessen und Unterfranken kommen Rückmeldungen, oft mit interessanten Fotos und hilfreichen Zusatzinformationen.
Ein wichtiges Zwischenergebnis: Eisfreie Kleingewässer, Tümpel, Gräben und vor allem Gartenteiche mit Fischbesatz - oft mitten in Dörfern und Städten - spielen eine viel wichtigere Rolle in der Überlebensstrategie der Eisvögel als bisher angenommen!
Die Winterumfrage läuft noch bis Ende März. Bis dahin sind Nachweise der Art mit Datum, genauer Ortsangabe und Uhrzeit sehr willkommen. Die Ortsangabe kann z.B. mit GoogleMaps gewonnen und der Link per Mail an das Eisvogel-Team geschickt werden.
Noch ein Tipp: Auf guten Fotos oder mit dem Fernglas lässt sich das Geschlecht der Vögel erkennen. Männchen haben einen komplett schwarzen Schnabel, die Weibchen einen roten Schnabelansatz am Unterschnabel, der sich oft bis zur Mitte hin erstreckt.
Euer NABU-Eisvogelteam
Sibylle Winkel 0173 3751580
Annette Locher 0151 58880104
Matthias Kuprian 0152 57929495
Ritsch Euler 0163 7764063
Eisvogel-Mailadresse: eisvogel@nabu-mkk.deWer hat den Eisvogel gesehen? NABU-Arbeitskreis Eisvogel sammelt Winter-Beobachtungen

Eivo (Foto: Ritsch Euler)
Seit rund 40 Jahren beobachtet der Arbeitskreis Eisvogel des Naturschutzbundes im Main-Kinzig-Kreis die Bestandssituation des fliegenden Edelsteins im Kreisgebiet sowie in Hessen. Zahlreiche ehrenamtlich aktive Vogelschützer tragen jährlich Daten zusammen, um die Entwicklung der Eisvogelpopulation zu dokumentieren.
„Während in der Vergangenheit vor allem die Brutbestände in den Sommermonaten im Mittelpunkt standen, wollen wir jetzt wissen, wo sich Eisvögel in den Wintermonaten aufhalten“, berichtet Arbeitskreisleiter Dr. Matthias Kuprian.
„Winterbeobachtungen wurden bisher eher zufällig dokumentiert“, ergänzt Diplom-Biologin Sibylle Winkel vom NABU Main-Kinzig. „Wir wissen aber, dass sich die wärmeliebenden Tiere gerne dort aufhalten, wo Frost und Eis eher seltener auftreten“. Allerdings ist die Datenlage an Winterbeobachtungen relativ dünn, bedauern Matthias Kuprian und Sibylle Winkel. Gemeinsam mit anderen NABU-Kreisverbänden wollen wir daher möglichst viele Eisvogelbeobachtungen zwischen November und März dokumentieren.
Die Mortalität unter den Jung- und Altvögeln ist ausgesprochen groß. Aufgrund von Beringungsergebnissen konnten Ornithologen den Schluss ziehen, dass bis zu 75% der Altvögel pro Jahr sterben. Und auch viele Jungvögel überleben kaum die ersten Wochen. Eisvögel kompensieren daher die großen Verluste durch mehrere Bruten im Jahr, wobei es auch zu sogenannten sich überlappenden Schachtelbruten kommen kann. Während die erste Brut noch nicht ausgeflogen ist, wird das zweite Gelege bereits bebrütet. In seltenen Fällen können so bis zu 4 Bruten im Jahr ausfliegen.
Vor allem im Winter fordern Eis und Schnee ihren Tribut von den Eisvogelpopulationen. Verhungern und Erfrieren gehören daher zu den Haupt-Todesursachen besonderes in sehr strengen Wintern, wenn die Tiere aufgrund zugefrorener Gewässer keine kleinen Fische mehr jagen können.
Daher häufen sich Eisvogelbeobachtungen in den Wintermonaten besonders im Rhein-Main-Gebiet und sogar in der Kernstadt von Frankfurt. Die tiefen Lagen Hessens sind bereits von Natur aus milder als die Mittelgebirge. Hinzu kommen die zahlreichen Wärmequellen der Stadt, die das Leben im Winter etwas angenehmer machen.
Der Arbeitskreis Eisvogel bittet daher alle Hessinnen und Hessen, ihre aktuellen Eisvogel-Sichtungen an den NABU weiterzuleiten.
Bitte melden Sie Ihre Beobachtungen telefonisch oder per E-Mail unter Angabe des Ortes und des Zeitpunktes der Beobachtung. Auch Totfunde und Eisvogel-Gefahrenstellen sind von Interesse.
Zur Komplettierung unseres Beobachternetzes suchen wir zudem noch aufmerksame Eisvogelfans und Naturbeobachter, die Lust haben im Arbeitskreis Eisvogel mitzumachen. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Mitzubringen sind nur viel Spaß bei der Naturbeobachtung und ab und zu eine halbe Stunde Zeit, uns die Beobachtungen zu melden.
Interessierte können sich melden: NABU Main-Kinzig, Dr. Matthias Kuprian, m.kuprian@nabu-mkk.de, mobil: 0152 57929495 oder Dipl. Biol. Sibylle Winkel, s.winkel@nabu-mkk.de, mobil: 0173 3751580 oder Ritsch Euler, mobil: 0163 7764063Eindämmung des Jakobskreuzkrautes aufNABU-Flächen im Main-Kinzig-Kreis

JKK stechen R.Weber und A.Mohr (Foto: NABU Steinau)
Die Zunahme von Kreuzkraut-Beständen hat in jüngerer Vergangenheit in vielen Regionen Deutschlands zu erheblichen Diskussionen unter Tierhaltern geführt, da insbesondere das Jakobskreuzkraut im Futter von Rindern und Pferden toxisch wirken kann. Insbesondere auf extensiv genutzten Weide- und Wiesenflächen haben Kreuzkräuter in den letzten Jahren oft Massenbestände entwickelt. Diese Flächen sind häufig von besonderer Bedeutung für den Naturschutz.
Hier der vollständige Artikel pdf
Wir feiern Geburtstag, 50 Jahre NABU Kreisverband Main-Kinzig.

Ja, das hatten wir vor.
Am 6. Dezember 1969 wurde der Kreisverband des NABU gegründet und am 24. Mai 2020 war für uns der passende Termin im entsprechenden Rahmen unser Jubiläum zu feiern. Alle Ortsgruppen, der Vorstand des Kreisverbandes, die Arbeitskreise und ein Vorbereitungsteam haben an der umfangreichen Planung für die Jubiläumsveranstaltung mitgewirkt. Jetzt müssen auch wir Naturschutzmacher Verantwortung zeigen und am 24.05.2020 auf das Treffen mit befreundeten Gruppen und Organisationen und Vertreter des politischen Lebens verzichten. Schade auch, dass wir verdiente Mitstreiter*innen nicht im entsprechenden Rahmen würdigen und ehren können. Wir haben während der Covid-19-Pandemie Zeit gefunden unsere Projekte für die Natur dennoch oder gerade weiter voran zu bringen. Unsere Ortsgruppen und der Kreisverband sind gut aufgestellt um die Ziele auch unter den erforderlichen Auflagen weiter zu entwickeln und auch neues zu gestalten. Und wir haben eine ansprechende Broschüre zum Jubiläumstermin fertig gestellt, die wir hier mit der Titelseite vorstellen und an die Ortsgruppen verteilen werden.
Hier der vollständige Artikel pdfGeweihträger mit Vorliebe für Eichensaft NABU-Beobachtungstipp im Frühsommer

Hirschkäfer (Foto: Sibylle Winkel)
Der Hirschkäfer ist heutzutage relativ selten geworden, dennoch kennt ihn fast jeder. Nur die Männchen haben die großen "Geweihe", mit denen sie miteinander kämpfen. Mit neun Zentimetern ist der Hirschkäfer unser größter Käfer, berichtet Sibylle Winkel, Vorstandssprecherin des NABU Kreisverbandes Main-Kinzig. Ihre "Geweihe", die rund drei Zentimeter langen Oberkiefern, benutzen die Männchen zur Bekämpfung von Rivalen und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung. In normalen Jahren schwärmen die Hirschkäfer von Mitte Juni bis Ende Juli an lauen Abenden mit lautem Brummen in Laubwäldern herum. Im hessischen Bergwinkel wurden die ersten Exemplare aber bereits in der letzten Maiwoche des Jahres beobachtet, ergänzt NABU-Biologin Winkel.
Mit den "Geweihen", den rund drei Zentimetern langen Oberkiefern, nehmen die Männchen keine Nahrung auf. Nur bei Rivalen-Kämpfen und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung werden sie gebraucht.
Auf der bundesweiten Roten Liste wird der Hirschkäfer in der Kategorie 2 "stark gefährdet" geführt. Als Gründe nennt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) vor allem "die Entnahme von Alt- und Totholz, den Einschlag von Altbäumen, die Anpflanzung standortfremder Arten, den ersatzlosen Verlust von Altbäumen zum Beispiel in Alleen und die Nutzungsaufgabe von Streuobstwiesen". Der NABU setzt sich daher im Main-Kinzig-Kreis und hessenweit für den Erhalt von Streuobstwiesen und alter Laubwälder ein.
Hirschkäfer lieben besonders alte Eichen. Die Männchen und Weibchen brauchen für die Reifung ihrer Keimzellen Baumsaft, der bestimmte Pilze enthält. Den finden sie an Wundstellen eines Baumes, der durch Frostrisse, Windbruch oder Blitzschlag verletzt worden ist. Der Saft aus solchen Baumwunden fließt häufig mehrere Jahre.
Wer die europaweit geschützte Art im Main-Kinzig-Kreis oder den angrenzenden Landkreisen in seinem Garten oder bei einem Waldspaziergang gesehen hat, kann seine Beobachtung dem NABU Main-Kinzig, der HLNUG oder bei NABU Naturgucker melden.
Beobachtungen bitte melden unter: NABU Main-Kinzig, Dipl. Biol. Sibylle Winkel, s.winkel@nabu-mkk.de, mobil: 0173 3751580 oder Hessische Landesanstalt für Naturschutz, Umwelt und Geologie www.hlnug.de oder NABU-Naturgucker www.naturgucker.de
Da Schutzmaßnahmen für bedrohte Arten aufwändig sind und auch Schutzgebietsflächen erworben werden sollen, hat der NABU ein Spendenkonto eingerichtet:
NABU KV Main-Kinzig
Bankverbindung: Frankfurter Volksbank
IBAN: DE73 5019 0000 6401 5064 44 BIC: FFVBDEFF
Als Verwendungszweck angeben: Schutz seltener Arten
Buddeln als Lebenszweck
Maulwürfe sind nützliche Tiere – wenn da nur nicht diese Haufen wären….

... und tschüss, Foto: Sibylle Winkel
Er ist nicht bedroht, mancherorts allgegenwärtig, nicht überall sehr beliebt und dennoch hat die Deutsche Wildtier Stiftung den unter Naturschutz stehenden Europäischen Maulwurf (Talpa europaea) zum Tier des Jahres 2020 gewählt.
Mit gutem Grund! Denn es ist seine besondere ökologische Funktion, die mehr Wertschätzung verdient. Der NABU sieht es nicht anders und begrüßt die Wahl des Insektenfressers, freut sich Sibylle Winkel vom NABU-Kreisverband Main-Kinzig. Der Maulwurf ist zwar noch nirgends wirklich selten, er steht aber symbolisch für die Artenvielfalt im Boden, um die es nicht überall gut bestellt ist.
Hier der vollständige Artikel pdfNeuer Eisvogelbericht für den Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau

Eis-Jungvogel Foto: Florian Winter
Rund 40 Jahre nach Gründung des AK Eisvogel im NABU Main-Kinzig sind die Bestände der Zielart im Kreisgebiet und der Stadt Hanau mehrheitlich in einem günstigen Erhaltungszustand, wenngleich punktuell an vielen Stellen im Kreisgebiet noch Handlungsbedarf für die Verbesserung der Lebensräume besteht. Insbesondere die aktuellen Brutzeitbeobachtungen der Jahre 2017 bis 2019 deuten darauf hin, dass die von Florian Winter 2015 im Rahmen seiner Masterarbeit festgestellten Brutreviere ganz überwiegend besetzt sind. Mehrere Jahre ohne drastische Winterverluste haben mit zu diesem Ergebnis geführt. Es ist sogar davon auszugehen, dass weitere Reviere bestehen, die neu sind oder bislang noch nicht entdeckt wurden.
Vollständiger Artikel als pdfAusgestorben geglaubter Bierschnegel in Steinaus Innenstadt entdeckt

Foto: Sibylle Winkel
Ein besonderer Wiederfund einer im Main-Kinzig-Kreis und ehemals auch in Hessen verschollenen Tierart gelang den NABU-Biologen Sibylle Winkel und Matthias Kuprian in der Steinauer Innenstadt. An verschiedenen Mauern, nahe am historischen Untertor, konnten gleich mehrere Exemplare des vom Aussterben bedrohten Keller- oder Bierschnegels (Limacus flavus), einer extrem seltenen Schneckenart, festgestellt werden.
Die Tiere konnten in der Brüder-Grimm-Straße nahe der Stadtmauer nachts bei regnerischen Wetter durch Zufall aufgespürt werden. An dieser Stelle bieten alte bewachsene und schattige Natursteinmauern mit Nischen und Mauerfugen als Versteckmöglichkeit, unverbaute Keller, ehemalige Stallungen, aber auch Abwasserrohre und Blumenkübel der Art einen geeigneten Rückzugsraum. Die Beobachtungen gelangen über das Jahr 2019 verteilt in mehreren regnerischen Nächten. Die letzten Nachweise fanden am 07. November vor Einbruch einer Kältephase mit Nachtfrösten statt. Der aktuelle Fund in Steinau an der Straße zeigt, dass die Spezies auch im Main-Kinzig-Kreis noch nicht gänzlich ausgestorben ist. Vollständige Mitteilung als pdfNABU Kreisverband Main-Kinzig besucht IKEA Standort Hanau

(Foto: NABU)
Der NABU Bundesverband setzt sich seit Anfang 2011 mit IKEA Deutschland gemeinsam für Natur- und Umweltschutzziele an IKEA-Standorten ein. Gemeinsames Ziel ist es, das Bewusstsein für den Wert von Artenvielfalt zu fördern und Menschen zum Mitmachen anzuregen. So konnte sich der NABU Main-Kinzig am 6. Dezember für die Unterstützung eigener Umweltprojekte aus der IKEASpendenbox bedanken. Norbert Weber und Axel Schmitt vom NABU Kreisvorstand übergaben einen Kalender an Sontje Premer vom IKEA Standort Hanau und freuten sich zusätzlich, dass dies genau am Tag des 50 jährigen Bestehens des Kreisverbandes möglich war. Der offizielle NABU-Kalender entführt nun Monat für Monat zu Naturschätzen in ganz Deutschland, gespickt mit Entdeckertipps für Ausflüge und Naturbeobachtungen. Der Kreisverband ist sicher, dass er mit seiner Verbandsorganisation weiter kritisch bei Naturschutzfragen unterstützen und sensibilisieren kann.
"Futter für den Otter" NABU Main-Kinzig erhält Zusatzgewinn der Umweltlotterie GENAU

Otter, (Foto: Sibylle Winkel)
60 Jahre lang war der Fischotter in Hessen ausgestorben. Erst seit wenigen Jahren lebt wieder ein kleiner Bestand des Wassermarders im Main-Kinzig-Kreis an der bayerischen Landesgrenze. Damit sich die seltene Art wieder vermehren und entlang von Jossa, Sinn und Kinzig ausbreiten kann, will der NABU die Nahrungssituation des Fischjägers verbessern.
Um „Futter für den Otter“ bereitstellen zu können, hat der NABU MKK bei der hessischen Umweltlotterie GENAU das Projekt „Nahrungsteiche für den Fischotter“ eingereicht. Am 01. November 2019 war es soweit. Das NABU-Projekt wurde von den Gewinnern der Umweltlotterie ausgewählt und mit einem Zusatzgewinn von 5.000,- € belohnt.
Mit dem Zusatzgewinn und weiteren Mitteln aus Spenden und Zuwendungen sollen Nahrungsteiche mit Fischen und Amphibien hergestellt werden. Die Gewässer sollen dem Otter genug Futter für die ungestörte Jungen-Aufzucht bieten. Kosten fallen für den Flächenerwerb und die naturnahe Umgestaltung von Teichen oder die Herstellung von Flachgewässern an (Baggerarbeiten, Ufer-Abflachungen, Entfernung und Entsorgung von alten Zäunen, Fischbesatz). Gleichzeitig werden so Lebensräume für Amphibien-, Reptilien und Fischarten sowie für Eisvogel, Biber und seltene Libellenarten geschaffen.
Azubi-Projekt mit Umweltschutzcharakter

Auf der Streuobstwiese in Niedergründau., (Foto: NABU MKK)
Auch in diesem Jahr organisierten die Auszubildenden der CPM-Gruppe Bad Homburg ein Company-Projekt mit Umweltschutzcharakter. In Kooperation mit dem NABU Kreisverband Main-Kinzig e.V. wurde mit ca. 60 Personen an drei unterschiedlichen Stationen mit variierenden Aufgabenbereichen Hand angelegt.
Während bei der ersten Station in Niedergründau ein Teil der Mitarbeiter den zuvor gemähten Grasschnitt wegräumte, wurden in Wächtersbach und Brachttal Schaubilder und Bänke lasiert und gepflegt sowie Nistkästen gesäubert. Ca. 30 Mitarbeiter waren am Stacken in Mernes eingesetzt, um die Wacholderheide an der Grenze zu Bayern zu pflegen. Die Ansprechpartner des NABUs waren an den einzelnen Stationen jeweils vor Ort, um den Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seitezu stehen.
Bei einem gemeinsamen Picknick wurde den Helfern die Bedeutsamkeit dieses Projektes nähergebracht, denn sie leisteten hierbei einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten. Insgesamt war es für alle Beteiligten ein sehr erfolgreicher Tag, an dem jeder einzelne wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Das Arbeiten bei strahlendem Sonnenschein in freier Natur stellte für die CPM Mitarbeiter eine schöne Abwechslung zum Büroalltag dar.
Die CPM-Gruppe freut sich auch im kommenden Jahr 2020 einen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die Zusammenarbeit mit dem NABU-MKK weiter auszubauen.
„Purpose Day bei den Biberteichen“ Sanofi und NABU im Einsatz für den Naturschutz

(Foto: Sibylle Winkel)
Am Anfang stand eine Anfrage beim hessischen Umweltministerium: „Wir, eine operative Einheit der Sanofi Aventis Deutschland GmbH, möchten im Bereich des Naturschutzes aktiv werden und bei einem laufenden oder neuen Projekt einer professionellen Institution zur Hand gehen.“
Der Kontakt zum NABU Main-Kinzig war schnell vermittelt und Michael Hardt von Sanofi Aventis wurde mit Sibylle Winkel vom NABU schnell einig. Wenige Wochen später am 05.09.2019 war es soweit.25 Kolleginnen und Kollegen von Michael Hardt kamen mit allerlei Werkzeug und Gerät ausgestattet ins osthessische Steinau an der Straße zum Purpose Day-Arbeitseinsatz bei den Biberteichen von Bellings.
Schnell wurden 3 Teams gebildet, die auf mehreren Flächen unterschiedliche Naturschutzarbeiten erledigten. Fachlich betreut und in die verschiedenen Arbeitsfelder eingewiesen wurden die Teams von den NABU-Experten Thomas Mathias und Matthias Kuprian.
Das Spektrum an Tätigkeiten war breit und reichte von Gehölzrückschnitt rund um die Teiche, um mehr Lichtfür Libellen, Amphibien und fischfressende Vögel wie den Eisvogel zu schaffen, bis hin zur Entrümpelung neu vom NABU erworbener Flächen. Bei diesem vorgezogenen „Clean up day“ wurde viel Müll und Unrat zusammengetragen, darunter Plastikteile, rostiges Altmetall, Glasreste, einige Asbestplatten und sogar eine zerbrochene Klobrille.
An anderer Stelle wurden eine kleine Feuchtwiese revitalisiert, Sitzwarten für Neuntöter, Goldammer und Braunkehlchen gesteckt und zwei Bruthügel für Ringelnattern angelegt.
Auch die Pflanzung von mehreren Korbweiden und 2 Flatterulmen und gehörte zum Programm. Die Ulmen, die 2019 zum Baum des Jahres gewählt wurden, fanden in einem kleinen neu angelegten Auwald südlich der Biberteiche einen neuen Lebensraum. Der neue kleine Auwald soll seltenen Tieren und Pflanzen einen Rückzugsraum bieten, aber auch als Senke für Kohlendioxid dienen und einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Diplom Biologin und Kreisvorstandssprecherin des NABU Main-Kinzig belohnte unterdessen jede der 3 Gruppen mit einer Führung rund um die Biberteiche, teilweise in englischer Sprache, denn Geschäftssprache bei Sanofi Aventis ist Englisch. Jetzt konnten auch zwei junge Kolleginnen aus der Dominikanischen Republik den fachlichen Hintergrund der Naturschutzmaßnahmen verstehen.
Besonderes Interesse wurde dem namengebenden Biber entgegengebracht. Und so konnte Biologin Winkel viel Wissenswertes über „Meister Bockert“ berichten, der die Biberteiche schon über 10 Jahre besiedelt und auch 2019 wieder Nachwuchs hatte. Aber auch andere Besonderheiten des Biotopverbunds begeisterten die Gruppe, darunter eine kleine Pfeifengraswiese mit blühendem Teufelsabiss, junge Gebirgsstelzen bei der Futtersuche, verschiedenste Libellenarten, aber auch fruchtende Wildbirnen und Wildäpfel, zwei seltene Wildobstarten, die noch am Ufer des Ahlersbach vorkommen und durch Kaninchendraht vor dem gefräßigen Biber geschützt werden mussten.
Nach getaner Naturschutzarbeit fand der Tag bei reichlich Pizza und vom NABU selbst gemachtem Apfelsaft einen schönen Ausklang. Ein erfolgreicher Tag für Michael Hardt und seine Kolleginnen und Kollegen. Ein erfolgreicher Tag auch für den NABU.Zweimal auf dem "Siegertreppchen“! NABU-Wiesen erfolgreich bei der Bergwinkel-Wiesenmeisterschaft.

Die NABU-Wiese im Raum Züntersbach ist ein Refugium der Artenvielfalt., (Foto: Sibylle Winkel)
Das Ergebnis der vom Landschaftspflegeverband (LPV MKK) ausgerichteten Wiesenmeisterschaft im Bergwinkel ist für den NABU sehr erfreulich. Wäre diese Disziplin olympisch, hätten NABU-Wiesen Silber und Bronze gewonnen, freut sich Vorstandssprecherin Sibylle Winkel vom NABU-Kreisverband Main-Kinzig.
Der zweite Preis der Wiesenmeisterschaft ging an eine etwa 3 Hektar große Fläche im FFH-Gebiet „Bergwiesen bei Züntersbach“. Diese Fläche hatte der NABU Main-Kinzig vor einigen Jahren mit Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen erworben, um sie vor einer drohenden Nutzungsintensivierung zu retten. Auch die hessische Umweltlotterie GENAU steuerte einen Beitrag bei. Der Fläche, auf der so viele Orchideen wachsen, dass man sie kaum zählen kann, drohte die Gülledüngung und die Bewirtschaftung als Silagewirtschaft mit bis zu 4 oder 5 Schnitten im Jahr. Das sichere Aus für die Knabenkräuter und vielen Schmetterlinge und Wildbienen, die auf der Wiese leben. Mit Schäfer Thomas Müller aus Schwarzenfels, dessen Familie die Orchideenwiese schon seit Jahrzehnten ohne Düngung bewirtschaftete, wurden wir schnell einig, so Biologin Sibylle Winkel. Die Fläche sollte so weiterbewirtschaftet werden wie seit alters her; ein Heuwiesenschnitt im Hochsommer und eine Nachbeweidung mit Schafen im Herbst. Der zweite Preis der Wiesenmeisterschaft für Thomas Müller ist daher hochverdient und eine schöne Anerkennung für die ökologische Bewirtschaftung der artenreichen Bergwiese.
Auch der dritte Preis prämierte eine NABU-Wiese. Das ebenfalls etwa 3 Hektar große Grundstück befindet sich im Eigentum der NABU-Stiftung hessisches Naturerbe und wird nach ökologischen Regeln bewirtschaftet. Landwirt Helmut Müller aus Hintersteinau wurde für die vorbildliche Pflege der Wiese am Klesberger Weiher ausgezeichnet. Eine zweimalige Heumahd ohne Düngung sorgt hier für einen hohen Artenreichtum. Die späte Mahd lässt genug Zeit für die Entwicklung von Tagfaltern wie den selten gewordenen Schwalbenschwänzen oder Hauhechel-Bläulingen. Auch der Schmetterling des Jahres 2019, der Schachbrettfalter, bildet hier eine ansehnliche Population aus. Entscheidend für das Vorkommen der Schmetterlinge sind nährstoffarme blütenreiche Wiesenbereiche. Die meisten Schmetterlinge legen ihre Eier einzeln auf Blütenköpfe, die sie gut anfliegen können. Andere Arten lassen die Eier während des Fluges zu Boden fallen. Aufgrund von Düngung und einer frühen Mahd sind solche Wiesen heute in vielen Teilen Deutschlands selten geworden und viele Schmetterlinge verschwunden.
Sibylle Winkel gratuliert den Landwirten Thomas Müller und Helmut Müller sowie den anderen Gewinnern der Wiesenmeisterschaft und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit für den Erhalt der Vielfalt im Main-Kinzig-Kreis. Durch die Erfolge bei der Wiesenmeisterschaft angespornt plant der NABU weitere Grundstücke im Main-Kinzig-Kreis zu erwerben und gemeinsam mit Landwirten und Schäfern Überlebensinseln der Artenvielfalt zu schaffen.
Naturfreunde können den NABU beim Erhalt der heimischen Tier- und Pflanzenwelt unterstützen:< NABU KV Main-Kinzig
Bankverbindung: Frankfurter Volksbank
IBAN: DE73 5019 0000 6401 5064 44 BIC: FFVBDEFF
Als Verwendungszweck angeben: Artenreiche Wiesen
NABU MKK pflanzt Baum des Jahres 2019

Flatterulme, Foto: Sibylle Winkel
Flatterulmen waren in unseren Wälder zwar nie so häufig wie Buchen oder Eichen; entlang von Fluss- oder Bachläufen und in den angrenzenden Auen waren die imposanten bis zu 35 Meter hohen Bäume aber regelmäßig vertreten. Als einzige heimische Baumart kann die Flatterulme brettartige Wurzeln wie ein Urwaldriese in tropischen Regenwäldern ausbilden.
Heute gilt die Art als selten. Aus manchen Auen ist sie bereits komplett verschwunden. Nur wenige Exemplare kommen noch entlang der Kinzig und ihrer Nebengewässer vor. Lediglich in der Bulau bei Hanau gibt es noch eine größere Anzahl an teilweise stattlichen Exemplaren, berichtet Sibylle Winkel, stellvertretende Vorsitzende des NABU Main-Kinzig.
Der bundesweit starke Rückgang dieser Auen-Art war wohl ein Grund für die Stiftung Baum des Jahres, die Flatterulme als Jahresbaum 2019 auszuwählen.
Der NABU-Kreisverband Main-Kinzig hat bereits in den vergangenen Jahren mehrere Exemplare an geeigneten Stellen im Main-Kinzig-Kreis gepflanzt, so etwa im Steinaubachtal bei Hintersteinau.
Aktuell wurde ein ca. 6 Jahre alter Jungbaum in einem Schutzgebiet bei Steinau-Bellings neu gepflanzt. Die Pflanzung ist der Startschuss für die Neuanlage eines kleinen Auwaldes aus heimischen Baumarten, freut sich Diplom-Biologin Winkel und ihr NABU-Kollege Thomas Mathias. Die Flatterulme ist die Königin des heimischen Auwaldes. Sie ist vor allem aus ökologischer Sicht eine Schlüsselart, so die Biologin.
Hervorzuheben ist vor allem ihre relative Immunität gegenüber der Ulmenkrankheit, der besonders die Schwesterarten Bergulme und Feldulme in den letzten Jahrzehnten zum Opfer gefallen sind. Manche Tierarten wie der Ulmenblattfloh kommen nur an der Flatterulme vor. Auch für alle anderen spezialisierten Ulmenbesiedler wie den Ulmenzipfelfalter ist sie eine „Überlebensinsel“ dort, wo die anderen beiden Ulmenarten dem durch Pilze verursachten Ulmensterben zum Opfer fielen.
Experten haben alleine 124 auf Ulmen spezialisierte Insektenarten gezählt. Demgegenüber leben an der nicht heimischen Robinie lediglich 2 spezialisierte Insektenarten.
Angesichts des enormen Rückgangs der heimischen Insektenfauna ein wichtiger Grund, beim Waldbau, in Parks und beim städtischen Grün vor allem auf heimische Baumarten wie die Flatterulme zu setzen.
Für Fragen:Dipl. Biol. Sibylle Winkel (2. Vorsitzende), 0173 3751580, s.winkel@nabu-mkk.de und Dr. Matthias Kuprian, 06663 9124956
Da Schutzmaßnahmen für bedrohte Arten aufwändig sind und auch Schutzgebietsflächen erworben werden sollen, hat der NABU ein Spendenkonto eingerichtet:
NABU KV Main-Kinzig
Bankverbindung: Frankfurter Volksbank
IBAN: DE73 5019 0000 6401 5064 44 BIC: FFVBDEFF
Als Verwendungszweck angeben: Schutz seltener Arten
Hochkarätiger Kreuzotter-Workshop Schutzmaßnahmen für Hessens einzige Giftschlange

Foto: Klaus Seehawer
In Zusammenarbeit mit der Naturschutzakademie Hessen (NAH), dem hessischen Umweltministerium (HMUKLV) und der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen (AGAR) hat der Kreisverband Main-Kinzig des Naturschutzbundes (NABU) den ersten hessischen Workshop zum Schutz der hessischen Kreuzotterbestände ausgerichtet.
Die Namen der ReferentInnen von links nach rechts:
Dr. Matthias Kuprian, Hessischen Umweltministerium
Günter Hansbauer, Bayerischen Landesamt für Umwelt
Michael Homeier, NABU KV Main-Kinzig, AG Reptilien / Amphibien
Michael Jünemann, Hessischen Landesanstalt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)
Felix Pokrant, Leiter der Natura 2000-Station „Auen, Moore, Feuchtgebiete“ in Thüringen
Sibylle Winkel, 2. Vorsitzende des NABU KV Main-Kinzig
Peter Könnemann, Spessart-Forstamt Jossgrund
Olaf Homeier, NABU KV Main-Kinzig, AG Reptilien / Amphibien
Robert Madl, AGAR-Vorsitzender
Annette Zitzmann, AGAR
Vollständiger Artikel als pdfEin Betriebsausflug der besonderen Art! Die gemeinsame Apfelernte des NABU-MKK und der CPM-Gruppe Bad Homburg. Ein Azubi-Projekt mal anders.

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Am 19.10.2018 unterstütze die CPM-Gruppe Bad Homburg den NABU-MKK bei der diesjährigen Apfelernte. Gegen 10.30 Uhr begrüßten die NABU-Aktiven Elke und Rolf Weber sowie Franz-Josef Jobst den Bus mit dem Geschäftsführer, Herrn Nagel, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Steinau, wo die NABU-Gruppe Steinau ca. 400 alte Obstbäume pflegt. Da der Bus nicht direkt bis zu den Streuobstwiesen vorfahren konnte, wurden die letzten Meter auf dem Anhänger mit dem Traktor zurückgelegt.Verteilt auf drei Streuobstwiesen, ernteten ca. 100 Hände so viele Äpfel wie möglich. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: 5 Tonnen Äpfel und 50 von der Frischluft geschaffte Mitarbeiter der CPM-Gruppe Bad Homburg. Aber es wurde nicht nur fleißig gearbeitet, nein, es gab auch interessante Infos: In den Pausen informierten die Biologen Sibylle Winkel und Dr. Matthias Kuprian über die Ökologie der Streuobstwiesen, deren hohe Wertigkeit für viele Tierarten sowie die Eigenschaften der einzelnen Apfelsorten. Die Spezialisten hatten sogar mehrere Apfelsorten mitgebracht, welche direkt probiert werden konnten. Während die frisch geernteten Äpfel noch am selben Tag zu „Leckerschmacker Apfelsaft“ verarbeitet wurden und dieser nun ganz ohne Angst vor künstlichen Zusätzen konsumiert werden kann, wird der Erlös aus dem Verkauf der Säfte für Neuanpflanzungen von Hochstammobstbäumen alter Sorten und für die Pflege der Streuobstbestände investiert.
Auch die kommenden Azubiprojekte der CPM-Gruppe Bad Homburg sollen umweltfreundlichen Charakter behalten. Ob es um die Pflege von Streuobstwiesen, Kreuzotter-Schutzprojekte zur Rettung der letzten Bestände oder um den Erhalt anderer vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen geht, die Belegschaft ist hochmotiviert und freut sich auf eine langanhaltende Kooperation mit dem NABU-MKK.
Ein Juwel im Obstbaum: Seltener Kirschbaum-Prachtkäfer gefunden

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Der „Bunte Kirschbaum-Prachtkäfer“ ist 7-11 mm lang und leuchtend bunt gefärbt. Mit „Metallic“-Färbungen in Rotkupfer, Blau und Smaragdgrün-Schattierungen leuchtet er wie ein kleiner Edelstein und ist der bunteste Prachtkäfer in Mitteleuropa. Deswegen fiel er der Naturfreundin Iris B. auf, als sie am 4. Mai bei frühlingshaftem Wetter gegen Abend in ihrem Vorgarten bei Mühlheim unterwegs war. Schnell holte sie eine Kamera, dokumentierte den Fund und informierte den NABU MKK.
Der bunt gefärbte Käfer wird seiner spektakulären Erscheinung zum Trotz selten gefunden und ist kaum bekannt. Er entwickelt sich im Holz alter Kirschbäume und Zwetschgen, meist in anbrüchigen oder beschädigten Ästen, die sonnenexponiert sind. Verbreitet ist der Kirschbaum-Prachtkäfer vor allem in klimatisch begünstigten niedrigen Lagen von 200 bis 500 Höhenmetern. In Hessen sind vor allem alte Funde aus dem 19. Jahrhundert bekannt (Niederungen des Rheins und aus dem hessisch-fränkischen Maingebiet); neuere Funde aus den letzten Jahrzehnten gibt es aus den Bereichen Rheingau, Mittelhessen und Wetterau (z.B. alte Hochstammbestände der Kirschenwiesen Ockstadt). Lebensräume des prächtigen Käfers sind vor allem extensive Streuobstanlagen mit hochstämmigen, alten Kirschbäumen in wärmebegünstigten Lagen. Gelegentlich zeigt er sich auch an einzelnen hochstämmigen alten, gern an anbrüchigen Kirschbäumen in Gärten, an Waldrändern, entlang von Straßen oder auch im Siedlungsbereich. Anthaxia candens – so der wissenschaftliche Name - gilt bundesweit als stark gefährdet, in einzelnen Bundesländern auch bereits als ausgestorben. Die Art ist gesetzlich besonders geschützt. Sein Überleben ist jedoch nur möglich durch Erhaltung und Förderung hochstämmiger Kirschbäume, z.B. in Obstwiesen. Alte anbrüchige Obstbäume sollten geschont und erhalten werden. Ein schöner Fund, den wir dem ökologischen Engagement der Finderin zu verdanken haben: denn als vor einigen Jahren in ihrem Garten ein alter Zwetschgenbaum von Früchten übervoll behangen zusammenbrach, ließ Iris B. den ca. 4 m hohen Stamm als Totholz für Wildbienen und andere Insekten stehen. Das hat sich gelohnt - bestimmt nicht nur für den Kirschbaum-Prachtkäfer!
„Neue Chance für die seltene Heide-Wicke“
NABU, BVNH und Botanischer Garten Frankfurt bringen vom Aussterben bedrohte Pflanzenart zurück in den Spessart

Foto: Klaus Hemm vom BVNH
Im März 2018 war es soweit, freuen sich die Biologen Sibylle Winkel, Klaus Hemm und Uwe Barth. Eine der seltensten Pflanzenarten Hessens kehrte in ihr angestammtes Areal zurück. 40 Jungpflanzen der „Heide-Wicke (Vicia orobus)“ - eine bereits in Hessen als ausgestorben geglaubte Art - wurden an zwei ausgewählten Standorten im hessischen Spessart ausgepflanzt. Die Pflanzen waren zuvor im Botanischen Garten der Stadt Frankfurt im Rahmen eines Artenschutzprojektes ausgesät und angezogen worden. Einst waren über 20 Einzelvorkommen der Art im hessischen und bayerischen Spessart in einem zusammenhängenden Band bekannt. Dieses Band erstreckte sich auf einer Länge von rund 30 km von Bad Orb im Norden bis Lohr und Rechtenbach im Süden. Von diesen Vorkommen sind heute noch drei Standorte erhalten. Insgesamt betrug der Populationsverlust über 80%. Nun erhält die Heide-Wicke eine neue Chance.
Vollständige Mitteilung als pdfDer NABU Kreisverband Main-Kinzig startet eine große Mitgliederwerbeaktion. Unterstützer für lokale Natur-und Artenschutzprojekte gesucht.

Foto: NABU MKK e.V.
Eine große Werbeaktion für neue Mitglieder startete der NABU am Montag, dem 19.Februar 2018 im Main-Kinzig-Kreis. Natur- und Artenschutz braucht dringend Unterstützung“. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit sind der Schutz und die Erhaltung von Streuobstwiesen, der weitere Ausbau der Kindergruppenarbeit und der Umweltbildung“, sagte der Vorsitzende des NABU-Kreisverbandes, Franz-Josef Jobst. Zudem wolle der NABU seine bereits erfolgreichen Artenschutzprojekte fortsetzen und weiter ausbauen. Als Beispiel nannte der NABU-Vorsitzende den Schutz bedrohter Arten wie der vom Aussterben bedrohten Kreuzotter und der Insekten.
Durch beharrliches Engagement der NABU-Ehrenamtlichen konnten in den letzten Jahren etliche Naturschutzerfolge erzielt werden. So wurden z. B. ehemalige Fischteiche gekauft und renaturiert. Nun laichen dort wieder Frösche und Kröten und Libellen legen ihre Eier ab. Wiesen- und Ackerflächen wurden erworben und darauf die Bewirtschaftung so gestaltet, dass dort wieder Blumen blühen und seltene Insekten Nahrung finden. Ein weiteres deutliches Beispiel für bemerkenswerte Naturschutzerfolge sind die Aktivitäten des NABU-Arbeitskreises Wasseramsel. Durch das Anbringen von Spezialnistkästen und deren Betreuung sei die Wasseramsel, welche so gut wie keine natürlichen Nistmöglichkeiten mehr findet, im Kreis gerettet worden.
Um den zunehmenden Aufgaben auch zukünftig gewachsen zu sein, braucht der Naturschutzbund NABU weitere Unterstützung aus der Bevölkerung. Deshalb soll eine große Werbeaktion helfen, die Zahl der Unterstützer/-innen zu vergrößern.
Franz-Josef Jobst, Vorsitzender des NABU Kreisverband Main-Kinzig, stellte am Montag, 19.02.2018, in Schlüchtern das Werbeteam vor, das in den kommenden Wochen die Bürgerinnen und Bürger über die Anliegen des NABU informiert. In der kommenden Woche wird zunächst in Schlüchtern, Steinau und Sinntal auf die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben des NABU aufmerksam gemacht. Anschließend geht es weiter durch den ganzen Main-Kinzig-Kreis. Bei dem Team, das für den NABU unterwegs ist, handelt es sich um Studenten, die sich bei einer vom NABU beauftragten Agentur beworben haben, um für eine gemeinnützige Organisation wie den NABU Mitglieder zu gewinnen. Die Studenten sind an ihrer Kleidung mit dem NABU-Logo und dem mitgeführten Werberausweis erkennbar. Es wird freundlich darauf hingewiesen, dass die Teams vor Ort kein Bargeld annehmen dürfen.
Für Fragen zur Mitgliederkampagne ist der Kreisverband unter der Rufnummer 0173/7218670 (Franz-Josef Jobst) zu erreichen. Auch die jeweiligen Vorsitzenden in den NABU-Gruppen stehen gerne für weitere Erläuterungen und die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.NABU renaturiert Teichanlage

Verbauungen abreißen und für den Transport zusammentragen
Am nordöstlichen Rand des hessischen Spessarts entwickelt der NABU Main-Kinzig ein neues Schutzgebiet. In einem umfangreichen Projekt renaturieren wir eine aufgegebene, völlig verbaute Fischteichanlage und stellen naturnahe große und kleine Wasserflächen sowie Sumpfzonen her. Das verfallene Teichgelände umfasst eine Gesamtfläche von rund 9.700 qm. Neben drei kleinen ehemals als Forellenteiche genutzten Gewässern liegen zwei größere „Karpfenteiche“ im Gebiet. Die naturfern verbauten Teiche werden in mehreren Bauabschnitten in ein Paradies für Amphibien, Biber, Eisvogel, Libellen und seltene Kleinfische umgewandelt. Auch eine verbaute Quelle wird renaturiert.
Das mehrjährige Projekt hat dank zahlreicher Helfer bereits große Fortschritte gemacht. Wir danken den Aktiven sehr herzlich! Tier- und Pflanzenwelt reagieren auf die Renaturierung sehr positiv.
Hier ein Zwischenbericht als pdfNABU-MKK freut sich über Umweltpreis - NABU-Gruppe Mernes ist verdienter Preisträger!

"Über den Umweltpreis 2017 des Main-Kinzig-Kreises haben wir uns sehr gefreut“, erklären die beiden Vorsitzenden des NABU-Kreisverbandes Main-Kinzig Franz Josef Jobst und Sibylle Winkel anlässlich einer Vorstandssitzung.
Die NABU-Gruppe Mernes und ihr Führungsteam um Reiner Ziegler leisten schon seit Jahrzehnten eine herausragende Arbeit für den Natur- und Artenschutz, die vorbildhaft und richtungsweisend für den gesamten Main-Kinzig-Kreis ist, so die beiden NABU-Vorstände.
Mit über 420 passiven und aktiven Mitgliedern ist der NABU-Mernes eine der größeren und besonders aktiven Naturschutzgruppen im Kreisgebiet. Entsprechend vielfältig sind auch die Aufgaben, die sich die Ortsgruppe schultert.
"Der Erfolg des NABU-Mernes hat viele Väter und Mütter," bestätigt das NABU-Führungs-Duo Jobst und Winkel. Immer wieder neue Ideen und Aktionen begeistern nicht nur die NABU-Mitglieder, sondern die gesamte Dorfgemeinschaft in Mernes.
Neben einer aktiven Kinder- und Jugendarbeit steht der Arten- und Biotopschutz regelmäßig auf dem Arbeitsprogramm der Naturschützer in Mernes, darunter Schutzprojekte und Aktionen für Mauersegler und Schwalben, Fledermäuse, Wildbienen und gefährdete Pflanzenarten. Neuerdings engagiert sich die Gruppe gemeinsam mit dem Arbeitskreis Reptilienschutz des NABU-Kreisverbandes für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Kreuzotter im hessischen Spessart.
Beispielhaft ist auch das Schaugelände des NABU-Mernes am Ortsrand mit Naturgarten-Elementen, Trockenmauern, kleinen Teichen und vielem mehr.
Überregionale Bedeutung erhält die Arbeit der Naturschützer beim Erhalt und Schutz des FFH-Gebietes „Wacholderheiden im Jossatal“, das den Einheimischen als „Stacken“ bekannt ist. Gemeinsam mit den Landfrauen aus Mernes und anderen Akteuren ist es dem NABU-Mernes mit großem ehrenamtlichem Engagement gelungen, das Landschaftsbild einer historischen Wachholderheide zu erhalten und so einen vom Aussterben bedrohten Lebensraum zu revitalisieren.
Damit ist die NABU-Gruppe fester Bestandteil in Mernes und in der Stadt Bad-Soden-Salmünster und ein hervorragendes Aushängeschild für den gesamten NABU im Main-Kinzig-Kreis.
"Wir danken dem NABU-Mernes für die hervorragende Arbeit der letzten Jahre“, so Franz Josef Jobst, "und hoffen, dass die Ortsgruppe den eingeschlagenen erfolgreichen Weg konsequent weiter beschreitet."
"Reiner Ziegler und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben viel erreicht und wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen vieler Menschen", das jetzt mit einem Umweltpreis belohnt wurde“, sagt Sibylle Winkel abschließend, "sich auf dem Erreichten ausruhen ist aber nicht drin. Denn Artensterben und Landschaftsverbrauch schreiten fort und der Klimawandel erinnert uns fast täglich daran, dass entschlossenes Handeln regional wie auch weltweit immer wichtiger wird."
Neue Hoffnung für die Kreuzotter

Auszeichnung und Spendenübergabe bei EDEKA Habig in Bad Orb mit Luca Kuprian (NABU), Manfred Habig,Sibylle Winkel (NABU), Roland Metzner (EDEKA Südwest), Lutz Laemmerhold (NatureLife-International) und Bürgermeister Roland Weiß. (Foto: Detlef Möbius)
NABU MKK und EDEKA machen sich gemeinsam stark für das traditionelle Charaktertier des Spessarts.
Früher war der Spessart ein Stammland der Kreuzotter (Vipera berus). Zwar war sie nirgends häufig, kam aber doch verbreitet vor. Mit der starken Veränderung unserer Landschaft durch den Menschen und die intensive Nutzung bis in die letzten Rückzugsräume hat sich das dramatisch geändert – nun steht die Kreuzotter in ihrem traditionellen Verbreitungsgebiet Hochspessart vor dem Aussterben. Und als giftige Schlange, die sie nun einmal ist, hat sie keine große Lobby…
Der NABU Main-Kinzig hat ein Kreuzotter-Schutzprojekt zur Rettung der letzten Bestände ins Leben gerufen und zusammen mit der regionalen Landwirtschaft, den Kommunen, der Kreisverwaltung und dem Forst eine umfangreiche Rettungsoffensive gestartet. Intensiv kümmert sich der Arbeitskreis Reptilien und Amphibien um Sprecher Olaf Homeier darum, Lebensräume zu pflegen und durch gezielte Strukturverbesserungen aufzuwerten.
Nun hat das Projekt weitere Unterstützung gefunden: EDEKA Südwest und die Stiftung NatureLife International zeichneten das Kreuzotter-Schutzprojekt des NABU MKK im Rahmen eines Wettbewerbs für herausragende Naturschutzprojekte aus. Das Unternehmen EDEKA Habig in Bad Orb übernahm eine Patenschaft für das Projekt „Schutz und Förderung der Kreuzotter im Spessart“. Die gespendete Fördersumme von 2.000.- Euro wird zu 100% für das Projekt verwendet. Die Unterstützung macht Mut – neue Hoffnung für die Kreuzotter.
Für Fragen:
Olaf Homeier (Leiter AK Amphibien und Reptilien) 0163 4689 528 oder o.homeier@nabu-mkk.de und Dipl. Biol. Sibylle Winkel (2. Vorsitzende) 0173 3751580 s.winkel@nabu-mkk.de
Dorngrasmücken, Neuntöter und Milane

Bildmitte: Karl Seyler
Mehr als 50 Jahre lang führte Karl Seyler aus Linsengericht-Eidengesäß für den NABU Main-Kinzig sach- und fachkundig eine Vielzahl von Vogelstimmenwanderungen durch und brachte damit zahlreichen Naturinteressierten die heimische Vogelwelt näher. Als Mitbegründer des NABU-Kreisverbandes wirkte er über 43 Jahre im Vorstand.
Am Pfingstmontag leitete der bald 80jährige Karl Seyler letztmals, altersbedingt, eine seiner beliebten Rundtouren durch die Gründauer Gemarkung mit Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Mittel-Gründau. Auf der etwa eineinhalbstündigen Tour konnten mehr als 40 Vogelarten beobachtet und deren Stimmen vernommen werden. Darunter diverse Grasmückenarten, Neuntöter, Rot- und Schwarzmilane, Kolkraben und verschiedene Spechte.
Michael Ziegler, Abteilungsleiter Vogelschutz der Freiwilligen Feuerwehr Mittel-Gründau, dankte dem bald 80jährigen Karl Seyler herzlich für sein jahrelanges Engagement. Für den Freundeskreis aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis und Unterfranken, der Seylers Vogelstimmenwanderungen schon viele Jahre begleitet, trug Wolfgang Friebel die Dankesworte in Gedichtform vor. Als kleine „Anerkennung“ für weit über 700 Vogelstimmenwanderungen, die Seyler in den zurückliegenden 55 Jahren leitete, bekam er von seinem „Fanclub“ eine kleine Auswahl Gerstensaft. Seine Frau Irmhild einen Strauß Wiesenblumen frisch aus dem Kahlgrund. Friebel betonte abschließend, dass Seyler sein Augenmerk nicht nur auf Vogelstimmen legte, sondern stets auch auf bedenkliche Veränderungen in der Umwelt und das damit verbundene Verschwinden zahlreicher Vogelarten hinwies.
Mit einem gemütlichen Beisammensein mit viel Fachgesimpel und Erinnerungen – was haben wir denn schon alles für Vögel in Mittel-Gründau gesehen? – endete die für Natur- und Vogelfreunde stets interessante Ära der Vogelstimmenwanderungen mit Karl Seyler, der weiterhin Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe in seinem Heimatort Eidengesäß ist.
Reptil des Jahres beim NABU in guten Händen

Foto: Michael Homeier : Paarungsbiss
Der NABU MKK bietet der Blindschleiche sichere Lebensräume.
Wie alle einheimischen Amphibien und Reptilien ist die Blindschleiche zwar besonders geschützt, aber durch fortschreitenden Siedlungs- und Straßenbau sowie eine immer intensivere Landwirtschaft vom Verlust ihrer Lebensräume bedroht. Oft zeugen nur die auf Straßen überfahrenen Blindschleichen von den versteckt am Boden lebenden Reptilien, berichtet die Biologin Sibylle Winkel vom NABU Kreisverband Main-Kinzig.
Der erste Eindruck täuscht: Mit ihrem langen beinlosen Körper sieht die Blindschleiche fast wie eine
Schlange aus – ist aber eine Echse. Ebenso täuscht der Name: denn blind sind Blindschleichen auch nicht,
weiß Olaf Homeier vom NABU Arbeitskreis Reptilien und Amphibien. Denn das Wort „blind“ im Namen
der Tiere stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutete soviel wie blinken oder blenden.
Blindschleichen sind leicht zerbrechliche Wesen. Ein unbedachter Griff und die mühelos zu fangenden Tiere
brechen entzwei. Während sich das längere Ende hastig davonschlängelt, verbleibt das kürzere heftig
zappelnd in der geschlossenen Hand. Mit diesem Trick gelingt es in Gefahr geratenen Blindschleichen oftmals, ihre Feinde zu verwirren und ihnen zu entkommen. Möglich wird dies durch mehrere
Sollbruchstellen, die es den Tieren erlauben, den Schwanz abzuwerfen. Dieser wächst alsbald wieder nach;
allerdings nur als verkürzter, kugeliger Stumpf.
Zerbrechliches Reptil
Die Zerbrechlichkeit der Blindschleiche deutet sich bereits in ihrem wissenschaftlichen Gattungsnamen an:
Anguis fragilis bedeutet „zerbrechliche Schlange“. Auch dieser Name führt in die Irre: mit ihrem beinlosen,
langgestreckten Körper sieht die Blindschleiche einer Schlange zwar täuschend ähnlich, doch in
Wirklichkeit zählt sie zu den Echsen, so Biologin Winkel.
Die Blindschleiche ist genügsam und findet sich in vielen Landschaftstypen zurecht. Zwar bevorzugt sie
Heidegebiete, Moore und Laubwälder; aber sie fühlt sich auch auf Wiesen und Brachen, in Parks und
naturnahen Gärten wohl. Man findet sie an Wegrändern und Bahndämmen, unter Hecken und Steinen, im
Laub und sogar im Komposthaufen. In Hessen wie auch im Main-Kinzig-Kreis kann die Art daher noch fast
überall – wenn auch nicht häufig – gefunden werden, freut sich Reptilienexperte Olaf Homeier.
Sozialverhalten und Raumnutzung der Blindschleiche liegen noch weitgehend im Dunkeln. Das liegt auch
an ihrer heimlichen Lebensweise. Denn die harmlose Echse hat ihren Feinden wenig entgegenzusetzen – sie
beißt nicht einmal richtig. Stattdessen setzt sie auf Tarnung und ein Leben im Verborgenen. Tagsüber
versteckt sie sich meist. Auf die Jagd geht sie in der Abenddämmerung und in den frühen Morgenstunden.
Leibspeise der Blindschleiche sind Regenwürmer, Nacktschnecken und unbehaarte Raupen.
Ringkampf um die Weibchen
Den Winter verbringen Blindschleichen in frostsicheren Erdlöchern, wo Gruppen von 5 bis 30 Tieren in
Kältestarre auf den Frühling warten. Erst Anfang April wagen sie sich wieder ins Freie. In ritualisierten
Kämpfen ringen die Männchen um die Weibchen, versuchen den Gegner zu Boden zu drücken, ihn fest zu
umschlingen und zu beißen. Hat das Männchen ein Weibchen erobert, verbeißt es sich in dessen Nacken
oder den Rücken bis zur Schwanzwurzel und paart sich mit ihm in einem mehrstündigen Kopulationsakt.
Die befruchteten Eier trägt das Weibchen rund 14 Wochen aus; sobald die acht bis zwölf Jungtiere voll
entwickelt sind, kommen sie in einer transparenten Membran zur Welt, die sie sogleich durchstoßen.
Die Zahl ihrer Fressfeinde ist groß. Blindschleichen stehen auf dem Speiseplan zahlreicher Vogelarten,
werden gejagt von Säugetieren wie Igel, Dachs, Fuchs, Marder und neuerdings auch Waschbär und
Marderhund. In Siedlungsgebieten stellen ihnen Hunde, Katzen und selbst Hühner nach, bedauern Sibylle
Winkel und Olaf Homeier. Der größte Feind der Blindschleiche ist allerdings der Mensch, der ihren Lebensraum mit intensiver Land-
und Forstwirtschaft zerstört, ihre Bestände durch das Ausbringen von Pestiziden und Schneckenkorn dezimiert und sie aus Ekel oder Unwissenheit oft einfach tötet. In mehreren Bundesländern steht die
Schleiche inzwischen auf der Vorwarnliste oder gilt als gefährdet.
Schutz von Reptilien durch Flächenkauf
Im Main-Kinzig-Kreis hat der NABU in den vergangenen Jahren eine Reihe von Flächen erworben, auf denen
verschiedene gefährdete Reptilien wie auch die Blindschleiche besonderen Schutz genießen, so beispielsweise
auf dem Sillberg bei Hintersteinau, im Ahlersbachtal bei Bellings und in Pfaffenhausen im Jossgrund. Weitere
Flächen sollen erworben werden, um in immer einheitlicher werdenden Landschaften strukturreiche Gebiete für
die Artenvielfalt zu erhalten, erklärt Sibylle Winkel.
Um Reptilien zu fördern und zu erhalten, werden in den NABU-Schutzgebieten spezielle Schutzmaßnahmen
ergriffen. Frostfreie Winterverstecke und Waschbärsichere Jungtierhabitate werden angelegt. Wiesen und
Weiden werden ohne Pestizide und Schneckenkorn ökologisch bewirtschaftet, um das Überleben vieler
Reptilien und auch der Blindschleiche zu sichern.
Fachliche Fragen beantworten:
Dipl. Biol. Sibylle Winkel 0173 3751580 und Olaf Homeier 0163 4689 528
Da Schutzmaßnahmen für bedrohte Arten aufwändig sind und auch Schutzgebietsflächen erworben
werden sollen, hat der NABU ein Spendenkonto eingerichtet:
NABU KV Main-Kinzig
Bankverbindung: Frankfurter Volksbank
IBAN: DE73 5019 0000 6401 5064 44 BIC: FFVBDEFF
Als Verwendungszweck angeben: Reptil des Jahres
Umweltlotterie GENAU fördert NABU-Projekt im Spessart für mehr Artenvielfalt

Hier ist es im Frühling noch zu hören; das leise Zirpen der Feldgrille.
Große Freude herrscht beim NABU Main-Kinzig!
Aus Überschussmitteln der Umweltlotterie GENAU wird ein Projekt des NABU Kreisverband Main-Kinzig
im Jossgrund gefördert. Der "Lotto-Gewinn“ ermöglicht den Erwerb einer ökologisch besonders wertvollen Fläche.
Von den geplanten Natur- und Artenschutzmaßnahmen zur Pflege eines Wiesen- und Magerrasen-Biotops im hessischen Spessart
profitieren nicht nur verschiedene geschützte Vogelarten wie Neuntöter und Raubwürger, sondern auch zahlreiche Amphibien- und Reptilienarten.
Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen, zu dem die Schafbeweidung ebenso zählt wie die Anlage von Winterverstecken für Reptilien, möchte der NABU
eine sechs Hektar große Fläche ökologisch aufwerten und dem Verlust an Arten entgegenwirken. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur
Umsetzung der Hessischen Biodiversitätsstrategie im Main-Kinzig-Kreis.
Emys-Update und Ausblick 2017

Foto: Sibylle Winkel
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen, Kollegen und Unterstützer der hessischen AG Sumpfschildkröte,
vor allem krankheitsbedingt haben wir im vergangenen Jahr nur wenig von uns hören lassen. Trotzdem wurde die Arbeit in allen wichtigen Projektbereichen fortgesetzt, so dass wir erfreulicherweise viel Positives berichten können:
Probleme bei der Nachzucht sind überwunden
Die Engpässe bei der Nach- und Aufzucht unserer Jungtiere sind nun endgültig überwunden. Noch vor einigen Jahren mussten wir über Probleme und Engstellen bei der Nach- und Aufzucht berichten. In den vergangenen beiden Jahren konnten wir erfolgreich gegensteuern und sowohl die Aufzucht wie auch die Nachzucht optimieren und auf deutlich mehr Schultern verteilen. Danke an alle, die sich daran beteiligt haben!
Auswilderungen 2015 und 2016
Mit über 90 ausgewilderten Jungtieren sowie einigen Fundtieren konnten wir 2015 und 2016 so viele Sumpfschildkröten wie nie zuvor in hessische Gewässer entlassen. Gegenüber den Vorjahren war dies eine deutliche Steigerung. Hierfür noch einmal einen herzlichen Dank an unsere Züchter und Halter, den Zoo Frankfurt und den Opel-Zoo in Kronberg und die zahlreichen Helferinnen und Helfer rund um die Aufzucht und Wiederansiedlung. Da sich aus den Vorjahren noch über 150 Tiere in der „Aufzucht-Warteschleife“ befinden und ihrem Auswilderungsgewicht von > 100 Gramm „entgegen wachsen“, können wir auch 2017 mit einem guten Ergebnis rechnen. Nach einem kühlen und verregneten Frühjahr und Frühsommer 2016 waren die Wachstumsfortschritte unserer Jungtiere 2016 eher bescheiden. Tiere, die in „normalen Jahren“ ihr Auswilderungsgewicht von 100 g gut erreichen können, blieben in diesem Jahr unter der Schwelle und mussten erneut überwintert werden. Vielleicht wollten einige angesichts dieses Sommers einfach noch nicht raus. Da unsere Überwinterungsverluste aber mittlerweile fast gegen Null gehen, können diese Tiere ab Mai ins Freiland entlassen werden. Insgesamt können wir 2017 mit deutlich über 50 auswilderungsfähigen Nachzuchttieren rechnen. Die Schwerpunkte der Emys-Auswilderung liegen wie auch in den vergangenen Jahren wieder in Bereich von Nidda und Nidder (Nidderauen von Stockheim und renaturierte Nidda bei Bad Vilbel) sowie im NSG und FFH-Gebiet Kühkopf-Knoblochaue (Schusterwörther Altrhein) und im Bereich des Reinheimer Teiches. Erstmals wurde eine größere Anzahl an Tieren in der „Alten Fulda bei Blankenheim“ (renaturierter Fulda-Abschnitt im Kreis Hersfeld-Rotenburg) ausgewildert. Die Gestaltung der vor einigen Jahren durchgeführten Renaturierung der dortigen Fulda-Aue berücksichtigte die Lebensraumansprüche der Sumpfschildkröte in besonders gelungener Weise. Mit reichlich Unterstützung von Naturschutzbehörden, der vor Ort tätigen Landwirtsfamilie, Hessen-Forst und zahlreicher ehrenamtlicher Naturschützerinnen und Naturschützer konnten am 16. Juli 2015 und ebenso ca. ein Jahr später insgesamt mehr als ein Dutzend junge Sumpfschildkröten in der Fuldaaue in die Freiheit entlassen werden. Einige allochthone Fundtiere wurden zudem wieder in das Enkheimer Ried umgesiedelt. Unsere Überlegungen, eine erste Emys-Vorhut im Bereich des FFH-Gebietes „Lampertheimer Altrhein“ auszubringen, scheiterten im Sommer 2015 an dem viel zu geringen Wasserstand. Unter besseren Bedingungen konnte im August 2016 ein erstes Tier hier ausgewildert werden. Es soll die Vorhut für weitere künftige Auswilderungs-Generationen bilden. Damit wurden und werden inzwischen Tiere an 10 Standorten bzw. Gewässersystemen (mehrheitlich Naturschutz- und Natura 2000-Gebiete) ausgebracht.
Fundtiermanagement
Positiv entwickelt hat sich auch das Fundtiermanagement im hessischen Artenschutzprogramm Sumpfschildkröte. Während in den Anfangsjahren überwiegend hessische und nur wenige „außerhessische“ Fundtiere dem Projekt zugetragen wurden, haben sich in den letzten Jahren die Zugänge aus anderen Bundesländern verstärkt. Über „Mund zu Mund-Propaganda“ und vor allem Dank Internet und zahlreicher Medienbeiträge über das hessische Emys-Projekt werden uns mittler¬weile Sumpfschildkröten meist unter Vermittlung der zuständigen Behörden aus dem gesamten Bundesgebiet übergeben. So erreichten uns in den Jahren 2015 und 2016 junge und ältere Fundtiere aus NRW, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern.
Abgabetiere
Hinzu kommen gelegentlich auch Abgabetiere aus Privathaltungen, deren Besitzer die Tiere nicht mehr halten können oder wollen. Der Aufwand für jedes dieser Tiere ist sehr hoch. Im Regelfall müssen vor der Übernahme erst Genehmigungen der jeweils zuständigen Behörden erteilt werden, was viele Beratungsgespräche und Schriftwechsel voraussetzt. Es folgen dann oft aufwändige Transporte, teilweise tierärztliche Untersuchungen, Haplotypen-Tests sowie Transponder-Markierungen und schließlich die Auswilderung, falls das jeweilige Tier gesund ist und morphologisch und genetisch in das Programm passt. Wäre unser Artenschutzprogramm nicht grundsätzlich ehrenamtlich ausgerichtet, kämen so für jedes Tier recht schnell mehrere hundert Euro an Kosten zusammen. Doch auch bei einem ehrenamtlich strukturierten Projekt kommen schnell hohe Kosten zusammen, die alleine aus Spenden kaum gedeckt werden können.
Schutzgebietsmanagement
Hessen ist das zweite Bundesland, das zum Jahresende 2016 den Abschluss der FFH-Maßnahmenplanung melden konnte. Damit liegen für alle FFH-Gebiete und ihre Zielarten in Hessen konkrete Maßnahmenplanungen vor. Es war daher in den vergangenen zwei Jahren einer unserer Aufgabenschwerpunkte, die notwendigen Emys-Schutzmaßnahmen in den jeweiligen Gebieten möglichst konkret und flächenscharf abzustimmen und in den Plänen zu verankern. Es wird jetzt die Aufgabe der kommenden Jahre sein, die Umsetzung der Schutzmaßnahmen voranzubringen und fachlich zu begleiten.
Interessante Einzelinfos
Totfund bei Dorndiel
Am 26. Juni 2015 meldete uns Herr Schlinger aus Dorndiel einen Emys-Totfund an einer Landstraße nahe dem Naturschutzgebiet „Bruchwiesen bei Dorndiel“. Die Überprüfung vor Ort ergab, dass es sich bei dem überfahrenen Tier um ein trächtiges, Eier führendes Weibchen handelte, das sich offenbar auf dem Weg zum Eiablageplatz befand. Die Reste des Tieres wurden zunächst eingefroren und dann getestet. Aufgrund einer langen Wartezeit auf die Laboranalyse mussten wir uns recht lange gedulden, bis wir schließlich erfuhren: das Tier hat den Haplotyp IIa. Es zeigt sich wieder einmal, dass neben der Prädation durch Waschbär & Co der Straßenverkehr einen erheblichen Aderlass für unsere Freilandpopulationen darstellt.
Funde aus der Römer- und Keltenzeit
Nicht weniger interessant war ein Besuch bei den hessischen Landes-Archäologen in der Außenstelle Darmstadt bereits im Spätwinter 2015. Wir bekamen dort Informationen über aktuelle Ausgrabungsergebnisse aus dem hessischen Ried und der Untermain-Region bei Hanau. Demnach konnten bei Ausgrabungen von keltischen und römischen Fundstätten an beiden Standorten auch Panzer von Sumpfschildkröten gefunden werden. Die gefundenen Panzer (teils komplett, teils Bruchstücke) stammten von Tieren unterschiedlicher Größe und von beiden Geschlechtern. Die Fundortdichte legt den Schluss nahe, dass die Art vor rund 2000 Jahren an den erwähnten südhessischen Standorten nicht allzu selten war. Sobald die geplante Veröffentlichung der Funde erfolgt ist, werden wir Euch / Sie weiter informieren.
Wiederfund einer „Ministerinnen-Kröte“
Der Fund eines Jungen Weibchens am Rande des FFH- und Naturschutzgebietes Kühkopf-Knoblochsaue im Frühsommer 2016 und der prompte Anruf von Förster Ralf Baumgärtel erweckte sofort unsere Aufmerksamkeit. Da Eiablagezeit war, wurde das Tier auf unsere Bitte hin sofort in eine ruhige und dunkle Kiste mit Erdsubstrat in einen Nebenraum des Naturschutzzentrums Kühkopf gesetzt. Nur einen Tag später konnten wir nicht nur das junge Weibchen sondern auch 9 frisch gelegte Eier abholen. Und der Vorgang sollte für uns weitere positive Überraschungen bringen… Die Transponderkennung zeigte uns: Das Tier war im Sommer 2009 von uns gemeinsam mit der damaligen hessischen Umweltministerin Silke Lautenschläger am Kühkopf ausgewildert worden. Es dürfte sich um die erste Eiablage des Tieres gehandelt haben. Alle Eier stellten sich als befruchtet heraus.
„Seven of Nine“
Wie uns Rudolf Wicker zwischenzeitlich mitteilte, wurden aus den 9 befruchteten Eiern schließlich 7 kräftige Jungschildkröten in ihre erste Überwinterung gebracht. Wir hoffen, dass wir die meisten dieser Tier in ca. 3 Jahren wieder in ihre neue/alte Heimat bringen können – dann bereits als 2. Generation.
Die obligatorische Bitte zum Schluss!
Da Emys orbicularis als europäisch geschützte Art der FFH-RL einer regelmäßigen Monitoring-Verpflichtung gegenüber der EU-Kommission (FFH Artikel 17-Bericht) und alle hessischen Emys-Vorkommen einem „Total-Zensus“ unterliegen, sind alle Beobachtungen von Sumpfschildkröten – auch in unseren Wiederansiedlungsgebieten – von großer Bedeutung. Wir bitten Euch daher, uns über alle Funde und Sichtbeobachtungen und Hinweise per Telefon oder E-Mail (Wer, wann, wo, wie viele? und ggf. auch Infos, ob Alt- oder Jungtiere?) zu informieren, damit wir diese Beobachtungen und Daten zusammenführen und auswerten können. Von Interesse sind natürlich auch Funde und Beobachtungen aus der Vergangenheit und insbesondere den Jahren 2015 und 2016 – alles natürlich nun auch an der Alten Fulda bei Blankenheim.
weiter zur AG Sumpfschildkröte
Für Rückfragen stehen wir Ihnen / Euch gerne zur Verfügung.
Sibylle Winkel 0173 3751580 und Matthias Kuprian 0152 57929495
Ein ehrenamtlich getragenes Projekt ist auf Spenden und Förderung angewiesen!
Unser Spendenkonto beim NABU KV MKK:
NABU KV Main-Kinzig
Bankverbindung: Frankfurter Volksbank
IBAN: DE73 5019 0000 6401 5064 44 BIC: FFVBDEFF
BLZ: 501 900 00 Konto-Nr.: 6401506444
Als Verwendungszweck angeben: AG Sumpfschildkröte
Artenschutz für aussterbende Reptilien und Amphibien
NABU, AGAR und Hessen-Forst helfen bedrohten Amphibien und Reptilien im Kinzigtal mit unkonventionellen Maßnahmen
Foto: NABU Steinau e.V.
Die heimischen Amphibien- und Reptilienarten sind durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume bedroht. Besonders Reptilien brauchen offene, besonnte Biotope, die am Boden auch noch genügend Kleinstrukturen aufweisen, wo die Tiere Deckung finden. Ein Schlüsselelement in ihrem Lebensraum sind frostsichere, unterirdische Verstecke, in denen sie den Winter überdauern können. Auf Grundlage einer Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz e. V. (AGAR), die zeigte, dass Schlangen zum Überwintern auch unter Straßen verlegte Rohre nutzen, kam Olaf Homeier, selbst AGAR- und NABU-Mitglied, auf eine Idee: Warum sollte man Reptilienbiotope nicht einfach damit aufwerten können, an geeigneter Stelle Betonrohre schrägin den Boden einzulassen? Diese müssen dann nur noch mit einer Drainageschicht, Totholz und Steinen versehen werden und fertig sind die Winterquartiere.
Aus dieser Idee entstand am vergangenen Wochenende unter Leitung von Olaf Homeier und Timo Spaniol ein groß angelegter Pflegeeinsatz, an dem der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) Kreisverband Main-Kinzig mit zahlreichen Helfern, die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz e. V. (AGAR) und Hessen-Forst Forstamt Schlüchtern als Finanzierungspartner beteiligt waren. Fleißig mit dabei waren auch Flüchtlinge aus Eritrea und Afghanistan, welche sich aktiv für den Erhalt der Natur in ihrer neuen Heimat einsetzen wollten. So wurde aus einer Naturschutzmaßnahme auch gleichzeitig ein soziales Eingliederungsprojekt.
Mit einem Bagger wurden nach dem oben beschriebenen Schema fünf Winterquartiere angelegt und ein Laichgewässer für Amphibien. Das Umfeld der Kriechtierverstecke wurde von den Naturschützern in Handarbeit flächig freigestellt. Der Ort wurde genau ausgesucht: Es handelt sich um eine Gas- und Stromleitungstrasse bei Steinau, eine besonnte Schneise im sonst geschlossenen Wald, auf der bei einer Untersuchung der AGAR bereits mehrere Reptilienarten nachgewiesen wurden, darunter Blindschleiche, Waldeidechse, Zauneidechse, Ringelnatter und Schlingnatter. Auch die in Hessen vom Aussterben bedrohte Kreuzotter soll hier einen neuen Lebensraum finden.
Alle Beteiligten freuen sich über den Synergieeffekt der gemeinsamen Aktion.
Ergebnisse unseres Eisvogelspezialisten Florian Winter über den Eisvogelbestand im Main-Kinzig-Kreis.

Eis-Jungvogel Foto: Florian Winter
Den gesamten Bericht als pdf
Weitere interessante Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt Arbeitskreis Eisvogel.

Florian Winter
e-mail: flowwin@web.de
Dr. Matthias Kuprian
e-mail: m.kuprian@nabu-mkk.de
Rolf Gogné (AK Leiter)
Buchbergstraße 18 - 63486 Bruchköbel
Michael Röth - e-mail: m.roeth@nabu-mkk.de
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
NABU KV Main-Kinzig
Bankverbindung: Frankfurter Volksbank
IBAN: DE73 5019 0000 6401 5064 44 BIC: FFVBDEFF
BLZ: 501 900 00 Konto-Nr.: 6401506444
Als Verwendungszweck angeben: AK Eisvogel
Dukatenfalter im Main-Kinzig-Kreis und Südhessen.

Dukatenfalter Foto: Dr. Matthias Sanetra
Der zu den Feuerfaltern zählende Dukatenfalter hat in den letzten zwei Jahrzehnten in vielen Bundesländern erhebliche Bestandseinbußen erlitten. In Hessen wird der Dukatenfalter auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft (RLHe 2). Die aktuelle Situation der Bestände des Dukatenfalters in Südhessen ist als sehr unbefriedigend einzustufen, so dass hier mit dem Aussterben der Art in der nächsten Dekade gerechnet werden muss. Von den fünf Vorkommensgebieten, die noch bis nach 1990 gemeldet wurden (Taunus, Spessart, Mönchbruch bei Mörfelden, Rodgau-Dudenhofen und südlicher Odenwald), ist vielfach unklar, ob diese noch existieren und welche Bestandsgrößen im positiven Fall noch vorhanden sind. Aus diesem Grund hat der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Kreisverband Bergstraße zum langfristigen Erhalt dieser schönen Tagfalterart in Südhessen ein 2-3 jähriges Projekt initiiert, das von der Stiftung Hessischer Naturschutz (SHN 1069), vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald sowie von den NABU Kreisverbänden Bergstraße und Main-Kinzig-Kreis gefördert wird.
Für den Dukatenfalter geht eine große Gefährdung von falsch verstandener Waldrandpflege aus, wodurch natürliche Waldsäume umgestaltet werden. Besonders das Mulchen der Waldwegränder nimmt an vielen Stellen zu. Dies ist aber ökologisch sehr schädlich, da durch das Mulchgerät ein Sog entsteht, der wie ein Staubsauger die Insekten aus der Umgebung absaugt. Zudem entsteht durch das Liegenlassen des Materials ein Düngungseffekt, der die Artenvielfalt der Pflanzen verringert. Besonders schädlich ist das Mulchen in der warmen Jahreszeit. Im Rahmen des Waldnaturschutzes sollte daher das Mulchen für den Erhalt naturnaher Waldränder und auch zum Schutz des Dukatenfalters untersagt werden.
Die Entschlammung zur Revitalisierung des Klesberger Weihers ist nun abgeschlossen

Foto: NABU Steinau
Der Klesberger Weiher verkam in den 1990er Jahren zunehmend zu einem Schlammteich mit Karpfen. Die Tier- und Pflanzenwelt war zu diesem Zeitpunkt wenig Artenreich. Nur anspruchslose Arten, wie z. B. Stockenten und Erdkröten, besiedelten das Gewässer
Der NABU Steinau konnte zum 01.10.1997 bei der Stadt Steinau erreichen, dass der Klesberger Weiher an die Naturschutzorganisation verpachtet wurde. Mit diesem Schritt konnte man nun aktiv die Revitalisierung des Klesberger Weihers angehen. Der Weiher war voll mit Schlamm. Dabei handelte es sich um Erde, welche von angrenzenden Feldern mit den beiden Zuflüssen in den Teich gelangten. Wenn der Schlamm nicht entfernt würde, wäre vermutlich nach weiteren 30-40 Jahren der Teich verschwunden und nur noch eine sumpfige Fläche vorzufinden.
Um langfristig einen Leitfaden für die Maßnahmen und die Entwicklung des Biotopes zu haben, wurde das Büro für Freiraumplanung und Ökologie Mathias Gall beauftragt, ein Entwicklungskonzept Klesberger Weiher zu erstellen. Das Konzept war im November 2004 fertig und im folgenden Winterhalbjahr 2004/2005 wurde das Thema ausbaggern und entfernen des teilweise meterhohen Schlammes angegangen. Aus finanziellen Gründen beschränkte man sich nur auf eine Teilfläche, der Rest sollte zu einem späteren Zeitpunkt ausgebaggert werden. Für 25.000 Euro wurde im Winter Schlamm ausgebaggert und im Frühjahr 2005 wurden seltene Fischarten wie Bitterlinge, Moderlieschen, Schlammpeitzger und Rotfedern eingesetzt. Auch einige Teichmuscheln.
Die Amphibienfauna veränderte sich extrem. Waren vorher nur überwiegend Erdkröten im Teich, konnten nun auch Gras- und Wasserfrösche, Teich- und Bergmolche und seit 2007 auch der seltene Kammmolch nachgewiesen werden. Zu den Stockenten gesellen sich seitdem auch Bleßrallen, Reiherenten, Krickenten und der Zwergtaucher ist regelmäßiger Brutvogel. Unzählige Libellen bezaubern mit ihren vielen Farbvariationen den Betrachter. Seit 2008 befindet sich das Areal im Eigentum des NABU Steinau!
In 2014 wurde nun der restliche Teil des Weihers gemäß dem Konzept vom Planungsbüro Mathias Gall ausgeführt. Kosten in Höhe von 31.500 Euro sind hierfür angefallen.

Foto: NABU Steinau
Wer im Moment die Baustelle betrachtet, kann leicht zu der Überzeugung kommen, dass es doch für die Natur schädlich ist, wenn das komplette Wasser abgelassen wird und der Weiher trocken ist. Aber die Sorge ist unbegründet: Der NABU hatte vor dem entleeren die Fische und Teichmuscheln abgefischt und in einem Teich der Fa. Herzberger sowie in anderen Gewässern des NABU „zwischengelagert“. Und wenn im Frühjahr wieder Wasser in den Teich kommt, wird das Leben im Klesberger Weiher explodieren, werden die Pflanzen und Tiere sich wieder einfinden, die vorher das Gewässer besiedelten. Auch die entnommenen Fische und Muscheln werden wieder eingesetzt. Durch größere Tiefwasserbereiche, eine kleine Insel mit Teichschachtelhalm, welche inmitten des Teiches bleiben wird, und einer insgesamt ausgeweiteten Wasserfläche wird sowohl die Vielfalt an Arten als auch deren Menge erheblich steigen.
Fachliche Fragen beantwortet:Franz-Josef Jobst, Email: f.jobst@nabu-mkk.de
Gerne können Sie uns auch mit einer Spende unterstützen. Sie erhalten für Ihre Steuererklärung natürlich eine entsprechende Spendenbescheinigung. Bitte das Stichwort Klesberger Weiher vermerken. Danke!
NABU MKK begrüßt das 1000ste Neumitglied

Foto von links: Karl Seyler,
Familie Eich, Franz-Josef Jobst
Zur Zeit läuft im Kreis eine Mitgliederwerbeaktion. In diesem Rahmen waren bis zu 7 Studenten im Bereich der Gemeinden Großkrotzenburg bis Linsengericht unterwegs, um für den Verein zu werben.
Nun konnte der Vorsitzende der NABU-Gruppe Eidengesäß, Karl Seyler, Frau Sigrid Eich aus dem gleichen Ort als Mitglied in der Ortsgruppe begrüßen. Gleichzeitig ist Frau Eich das 1000ste Neumitglied, welches bei der aktuellen Mitgliederwerbung dem NABU die Unterstützung zusagte. Und sie brachte gleich ihre ganze Familie mit zum NABU.Sigrid Eich: Das was der NABU im Main-Kinzig-Kreis und darüber hinaus für die Natur bewegt, hat mich gleich überzeugt. Ich freue mich, dass ich gemeinsam mit meiner Familie die Arbeit für den Natur- und Artenschutz unterstützen kann. Und unsere Kinder interessieren sich für die regionale Kindergruppe in Großenhausen.
Diese Unterstützung wird laut dem Kreisvorsitzenden Franz-Josef Jobst auch dringend benötigt. Ob für die Anschaffung von Spezialnistkästen für Steinkauz, Wasseramsel und Co. oder für das Ausbaggern von Amphibienteichen – Naturschutz kostet Geld.
Deshalb will der NABU-Kreisverband auch die Mitgliederwerbung fortsetzen.
Der Uhu (Bubo bubo) ist zurück im Main-Kinzig-Kreis

(Foto: NABU )
Viele Jahrtausende hatte er auch in der Region zwischen Maintal und Offenbach im Westen und Schlüchtern im Osten die Lufthoheit inne. Dann geriet er in Konkurrenz mit einem noch größeren Räuber, der ihm fast zum Verhängnis wurde.
Gemeint ist der Uhu, von Vogelkundlern nach seinem markanten nächtlichen Ruf auch Bubo bubo genannt; der mit einer Flügelspannweite von bis zu 168 cm größten Eule der Welt.Die vermeintliche Nahrungskonkurrenz brachte den nächtlichen Räuber an den Rand der Ausrottung, denn der Uhu frisst neben Mäusen, Ratten, Igeln und Rabenkrähen auch die von Menschen gerne gejagten Feldhasen, Enten, Fasane oder Rebhühner. Das konnten ihm unsere Vorfahren nicht verzeihen. Die Nachstellungen gegenüber dem Uhu waren enorm. Der als schädlich eingestufte Vogel wurde mit Gift und Blei, mit Schlageisen und Fangnetzen systematisch dezimiert. Hinzu kamen die Begehrlichkeiten von Trophäensammlern.
Noch um 1650 soll nach Schätzungen von Ornithologen im damaligen deutschen Verbreitungsgebiet ein Uhubestand von ungefähr 2.500 Paare gelebt haben. Doch bereits für die Jahre 1885 und 1886 wurden allein in Preußen 190 Uhu-Abschüsse dokumentiert. In diesem Zusammenhang ist auch das im Offenbacher Lohwald im November 1841 erlegte Tier zu sehen, das heute noch in der Sammlung des Offenbacher Vereins für Naturkunde im Haus der Stadtgeschichte als trauriges Zeugnis dieser Zeit betrachtet werden kann. Die zahlreichen Nachstellungen führten schließlich in ganz Hessen zur Ausrottung der imposanten Großeule. Das letzte Uhupaar brütete 1910 im nordhessischen Bergland, im Bereich von Schwalm und Eder.
Erst in den 1970er Jahren führten erfolgreiche Bemühungen von Artenschützern des NABU und anderer Naturschutzverbände vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu einer Trendwende. Die erste erfolgreiche Uhubrut auf hessischem Gebiet wurde im Jahr 1977 im Landkreis Limburg-Weilburg dokumentiert. In den Folgejahren breitete sich die Art wieder sukzessive in Hessen aus. Ende der 1990er Jahren begann die Wiederbesiedlung der Wetterau und auch des Main-Kinzig-Kreises. Neuere Erhebungen im Auftrag des Hessischen Umweltministeriums (HMUKLV) und der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland in Frankfurt aus dem Jahr 2012 machten hessenweit an 146 Brutplätzen rufende, balzende oder brütende Uhus aus, wobei insgesamt 229 besetzte und nicht besetzte Uhu-Reviere bekannt sind. „Die Population steigt immer noch an; das freut uns natürlich sehr“, berichten die Biologen Sibylle Winkel und Dr. Matthias Kuprian vom NABU Main-Kinzig, „dabei ist auch von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer auszugehen.“ „Bislang sind im gesamten Main-Kinzig-Kreis insgesamt 6 Uhu-Reviere dokumentiert, die aber nicht alle in jedem Jahr besetzt sind“, ergänzt NABU-Ornithologe Michael Röth. Während die Uhu-Standorte an Felsen und in den Steinbrüchen überwiegend bekannt und dokumentiert sind, gibt es sicher auch im Main-Kinzig-Kreis noch unbekannte Brutstandorte vor allem in den größeren Wäldern.
Sibylle Winkel und Matthias Kuprian bitten daher alle Naturfreunde, Uhu-Beobachtungen und mögliche Brutplätze dem NABU Main-Kinzig zu melden. Die Fundkoordinaten werden an die Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zur Komplettierung der hessischen Verbreitungsdaten geliefert. Wichtig ist die Meldung von Uhu-Bruten auch für den Schutz der Art.

Verkehrsopfer am Stadtrand Offenbach
Foto: Sibylle Winkel

Eurlenexperte Udo Seum mit Junguhu
Foto: Sibylle Winkel
Autoren:
Dipl. Biol. Sibylle Winkel, NABU KV Main-Kinzig, Pommernstraße 7, 63069 Offenbach,
Tel.: 069 – 84849185, E-Mail: s.winkel@nabu-mkk.de
Dipl. Biol. Dr. Matthias Kuprian, NABU KV Main-Kinzig, Ringstraße 42, 36396 Steinau,
Mobil: 0173 3751 580, E-Mail: m.kuprian@nabu-mkk.de
Ornithologe Michael Röth, NABU KV Main-Kinzig, E-Mail: m.roeth@nabu-mkk.de
Neustart im Arbeitskreis Eisvogel

(Fotograf: Michael Röth)
Nach mehreren Jahren nur „kommissarischer Leitung“ durch die beiden Vorstandsmitglieder Michael Röth und Matthias Kuprian gelang es jetzt dem NABU Kreisverband Main-Kinzig, Rolf Gogné für die Leitung des Arbeitskreises zu gewinnen.
Rolf Gogné ist nicht nur ein begeisterter Eisvogel-Fan sondern auch Ehrenvorsitzender des NABU Kreisverbandes. Mit Rolf Gogné erhofft sich der Kreisvorstand jetzt einen Neustart des Arbeitskreises und wieder verstärkte Aktivitäten zum Schutz und zur kontinuierlichen Bestandserhebung des „fliegenden Edelsteins“ im Main-Kinzig-Kreis.
Der Eisvogel konnte nach einem Bestandseinbruch infolge mehrerer harter und langer Winter in den vergangenen zwei Jahren wieder einen Bestandszuwachs verzeichnen. Der NABU bittet alle Naturfreunde, Eisvogelbeobachtungen an den NABU Kreisverband zu melden. Bitte verwenden Sie dazu den beigefügten Erhebungsbogen und schicken Sie diesen per E-Mail oder auf dem Postweg an den Arbeitskreis Eisvogel. Erhebungsbogen
Neuer Wasseramselbericht liegt vor

KEIN Pinguin (Foto: Volker Jungbluth)
Mit viel ehrenamtlichem Fleiß haben Horst Basermann und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter den Bericht über die Situation der Wasseramsel im Kreisgebiet für das Jahr 2013 zusammengestellt.
Das positive Ergebnis zuerst: Der Bestand von Cinclus cinclus hat sich weiter erholt. Im vergangenen Jahr haben im gesamt Kreisgebiet 131 Paare gebrütet; zwei Brutpaare mehr als im Jahr zuvor. Der Bestand der Wasseramsel in Kinzig, Jossa, Orb, Salz, Bracht und Sinn befindet sich damit weiterhin in einem günstigen Erhaltungszustand.
Allerdings besteht auch Grund zur Sorge. Gemeinsam mit der Wasseramsel wird auch der Brutbestand der Gebirgsstelze an den Flüssen und Bächen des Main-Kinzig-Kreises ermittelt. Mit nur noch 14 Brutpaaren erreicht diese Art im MKK einen historisch niedrigen Brutbestand. Im Jahr zuvor brüteten noch 22 Paare. Über die Ursachen des Bestandsrückganges herrscht bei den Experten noch Unklarheit. Möglicherweise spielt der lang anhaltende Winter des vergangenen Jahres hier eine Rolle. Die nächsten Jahre müssen zeigen, ob sich der Bestand wieder erholt.
Weitere Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt ARBEITSKREISE.
Eine große Aktion zur Gewinnung neuer Mitglieder startet der NABU Kreisverband Main-Kinzig

(Foto: NABU)
„Der Natur- und Artenschutz braucht dringend Unterstützung. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen, die Umweltbildung mit Kindern und Jugendlichen sowie vielfältige Artenschutzmaßnahmen, z. B. für den Storch, Amphibien, Insekten und diverse Singvögel“, sagte Peter Buchgraber, Vorsitzender der NABU Ortsgruppe in Großkrotzenburg. Diese und viele weitere Projekte wolle der NABU fortsetzen und die örtlichen Gruppen auch bei der Jugendarbeit weiter unterstützen, so Franz-Josef Jobst als Koordinator und Ansprechpartner für die Werbeaktion des NABU im Main-Kinzig-Kreis verantwortlich.
Durch den Einsatz der Ehrenamtlichen vor Ort werden viele Projekte umgesetzt: Die Aktiven in den NABU-Gruppen pflegen Streuobstwiesen, kümmern sich um die Renaturierung und Erhaltung von Gewässern, bauen Nisthilfen für bedrohte Vogelarten und informieren in Vorträgen und Exkursionen über die heimische Tier-und Pflanzenwelt. Gleichzeitig werden in Kinder- und Jugendgruppen die Heranwachsenden an die Natur heran geführt. Um den zunehmenden Aufgaben auch zukünftig gewachsen zu sein, braucht der Naturschutzbund NABU weitere Unterstützung aus der Bevölkerung. Deshalb soll eine große Werbeaktion helfen, die Zahl der Unterstützer/-innen zu vergrößern.
Franz-Josef Jobst, Vorsitzender des NABU Kreisverband Main-Kinzig, stellte am Montag, 07.04.2014 in Großkrotzenburg das Werbeteam vor, das in den kommenden Wochen die Bürgerinnen und Bürger über die Anliegen des NABU informiert. In der kommenden Woche wird zunächst in Großkrotzenburg und Hanau auf die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben des NABU aufmerksam gemacht. Anschließend geht es weiter durch den ganzen Main-Kinzig-Kreis. Bei dem Team, das für den NABU unterwegs ist, handelt es sich um Studenten, die sich bei einer vom NABU beauftragten Agentur beworben haben, um für eine gemeinnützige Organisation wie den NABU Mitglieder zu gewinnen. Die Studenten sind an ihrer Kleidung mit dem NABU-Logo und dem mitgeführten Werberausweis erkennbar. Es wird freundlich darauf hingewiesen, dass die Teams vor Ort kein Bargeld annehmen dürfen.
Für Fragen zur Mitgliederkampagne ist der Kreisverband unter der Rufnummer 0173/7218670 (Franz-Josef Jobst) zu erreichen. Auch die jeweiligen Vorsitzenden in den NABU-Gruppen stehen gerne für weitere Erläuterungen und die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
Verabschiedung und Ehrung langjähriger Vorstandsmitglieder
Wachwechsel beim NABU Main-Kinzig

v.l.: Herr Jobst, Herr Beck, Herr Seyler, Frau Winkel (Foto: Matthias Kuprian)
Karl Seyler aus Linsengericht-Eidengesäß – wahres „NABU-Urgestein“ im Main-Kinzig Kreis – war 1969 Mitbegründer des Kreisverbandes und seit 43 Jahren als Kassierer tätig. Adolf Beck aus Freigericht-Altenmittlau war seit 2004 als Schriftführer des Kreisverbandes tätig. Mehrere Jahrzehnte leiten beide zudem als Vorsitzende ihre jeweiligen Ortsgruppen. Aus Altersgründen ist es nun leider unumgänglich, etwas kürzer treten zu müssen. Und in beiden Familien freuen sich mehrere Enkel auf mehr freie Zeit mit dem Opa.
Bereits im Rahmen der diesjährigen Delegiertenversammlung des NABU-Kreisverbandes Main-Kinzig am 24.05.2013 waren die beiden ausscheidenden Vorstandsmitglieder formal aus ihren langjährigen Ehrenämtern verabschiedet und geehrt worden.
Sibylle Winkel, stellvertretende Vorsitzende des NABU MKK, würdigte Karl Seyler (Schatzmeister) und Adolf Beck (Schriftführer) in einer Ansprache für ihre langjährige Tätigkeit im Kreisvorstand und vielfältige weitere NABU-Aktivitäten. Der NABU dankte beiden mit je einer NABU-Ehrenurkunde, einem Buchgeschenk sowie einem Gutschein für ein Seminar nach Wahl im NABU-Hofgut Sunder. Beide „NABU-Ruheständler“ erhielten zudem einen eigens aus heimischen Samen angezogenen Speierling-Jungbaum für den Lieblingsplatz im heimischen Garten oder die NABU-Obstwiese.
Ganz abrupt sollte der Abschied der beiden langjährig Vorstands-Aktiven aber nicht stattfinden: Um den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten, begleiteten die ausscheidenden Aktiven die „Neuen“ noch ein halbes Jahr mit Rat und Tat und gaben den Nachfolgern – Axel Schmitt als Kassierer, Norbert Weber als Schriftführer - Vieles aus ihrer langjährigen Erfahrung mit auf den Weg. Auch nun werden sich beide nicht ganz ins Privatleben zurückziehen, sondern dem NABU in ihren Ortsgruppen Eidengesäß und Altenmittlau auch weiterhin in verantwortlicher Funktion treu bleiben. Auch in den kreisweiten Arbeitskreisen des NABU MKK wollen beide weiterhin mitarbeiten.
„Wir danken Karl Seyler und Adolf Beck sehr herzlich für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement und freuen uns, dass beide uns auch weiterhin als Freunde, Unterstützer und Berater erhalten bleiben“, sagt Sibylle Winkel abschließend.
Fledermäuse und Schwalben haben viele Freunde
NABU Main-Kinzig zeichnet fledermaus- und schwalbenfreundliche Häuser aus

Der NABU Kreisverband Main-Kinzig zeichnete im Jahre 2007 zum erstenmal fledermausfreundliche Gebäude aus. Bis heute findet diese Aktion einen großen Anklang und ein immer größer werdendes Engagement. Insgesamt 11 faszinierten Teilnehmern wurden von dem Kreisverbands-Vorsitzenden Franz-Josef Jobst und dem NABU-Aktiven Thomas Mathias neben einer Urkunde und einem Buch über Fledermäuse, eine Edelstahlplakette für fledermausfreundliche und eine, von dem Töpfer Hans Krüger gefertigte, Plakette für schwalbenfreundliche Häuser, feierlich überreicht. Die geehrten Naturfreunde konnten während der Auszeichnung über ihre Erfahrungen mit Fledermäusen und Schwalben berichten. Währenddessen konnten sich die Interessierten von verschiedenen NABU-Mitgliedern über Fledermausquartiere und weitere Nistmöglichkeiten beraten lassen.
Anschließend bot sich die Möglichkeit an einer interessanten Exkursion mit dem Fledermausfachmann Rudolf Ziegler, inklusive Detektorwanderung durch Hain-Gründau, teil zu nehmen. Bei der Exkursion wurde Wissenswertes über Fledermäuse berichtet und u.a. konnten die Flugkünste von Bechsteinfledermaus, Wasserfledermaus und Zwergfledermaus beobachtet werden. Besichtigt wurde auch ein Wohnhaus mit Mehlschwalbennestern und montierten Kotbrett.
Der NABU setzt sich aktiv für neue und bestehende Quartiere & Nistmöglichkeiten an Gebäuden ein und verleiht mit der Plakette ein besonderes Verantwortungsgefühl für einen bedrohten Teil unserer heimischen Tierwelt. Fledertiere und Schwalben sind durch ihre vom Menschen abhängige Lebensweise, insbesondere durch Veränderungen an Hausfassaden und Dachstühlen oder Sanierungsarbeiten gefährdet. Die Auszeichnung der fledermaus- und schwalbenfreundlichen Häuser zeigt, dass ein gutes Auskommen zwischen den interessanten Tieren und dem Menschen sehr viel Freude mit sich bringen kann.
Gerne berät der NABU interessierte Naturfreunde über die Möglichkeiten an Häusern und weiteren Gebäuden.
Allgemeines NABU-Fledermaustelefon: Petra Gatz, Tel. 06441-67904-25
Fledermaus-Mail: fledermaus@nabu-hessen.de
Spenden willkommen!
Der NABU MKK hilft Fledermäusen, Schwalben und weiteren Tieren in Dorf und Stadt im gesamten Kreisgebiet kontinuierlich mit der Absicherung oder Neugestaltung von Nistmöglichkeiten. Spenden für diese Maßnahmen sind sehr willkommen.
Eine Spende, die sich lohnt - „Für Mensch und Natur“
Bankverbindung:
NABU MKK Raiffeisenbank Main-Kinzig
BLZ: 506 616 39
Konto-Nr.: 3730018
Bitte Stichwort „Fledermäuse“ angeben
Fachliche Fragen beantwortet:
Thomas Mathias, Email: t.mathias@nabu-mkk.de
NABU-KV Main-Kinzig, https://www.nabu-mkk.de
Die zehn ausgezeichneten Häuser als pdf.
NABU und HIT-Stiftung sichern Lebensraum der seltenen Sumpfspitzmaus
HIT-Stiftung unterstützt NABU-Flächenankauf

Sumpfspitzmaus (Foto Sibylle Winkel).
Eine erste Fläche konnte bereits erworben werden. Der Erwerb einer zweiten benachbarten Fläche kann jetzt dank der Unterstützung durch die HIT- Umwelt- und Naturschutz Stiftungs- GmbH vorangetrieben werden.
Damit soll das bereits bestehende NABU-Schutzgebiet um weitere annähernd 9.000 Quadratmeter erweitert werden. Mit rund 40 % des Kaufpreises unterstützt dankenswerter Weise die HIT-Stiftung das Artenschutzprojekt. Die restlichen Gelder müssen der NABU-Ortsverband Steinau und der NABU-Kreisverband allerdings aus Eigenmitteln aufbringen.
Die neuen Sumpfspitzmaus-Flächen sollen im Anschluss an den Erwerb ökologisch aufgewertet und naturschutzgerecht gepflegt werden, berichten Rolf und Elke Weber vom NABU Steinau.
In Hessen gilt die Art überwiegend als ausgestorben. Nur in Osthessen (Rhön, Vogelsberg, oberes Kinzigtal) wurden in den vergangenen Jahrzehnten gelegentlich Nachweise erbracht. Dann zumeist in Schleiereulengewöllen als unverdaute Knochen und Schädelreste.
Spenden erwünscht!
Um die Restsumme für den Flächenerwerb in Höhe von 5.100,- Euro aufzubringen, benötigen der NABU-Steinau und der NABU-Kreisverband Main-Kinzig weitere finanzielle Unterstützung.
Bitte leisten Sie einen Beitrag zum Überleben der seltenen Sumpfspitzmaus im Ulmbachtal.
Eine Spende, die sich lohnt -Für Mensch und Natur-
Bankverbindung:
NABU MKK Raiffeisenbank Main-Kinzig
BLZ: 506 616 39
Konto-Nr.: 3730018
Bitte Stichwort „Sumpfspitzmaus“ angeben
NABU Main Kinzig liefert Monitoringdaten an Vogelschutzwarte

Die Wasseramsel ist der Charaktervogel der Bäche und Flüsse unserer Mittelgebirge (Foto: NABU Archiv/Rolf Jürgens)
2012 wurde damit begonnen, die bisher nur analog vorliegenden Datensätze des Arbeitskreises zu digitalisieren, in das hessische Datenerfassungsprogramm „NATIS“ zu überführen und der staatlichen Vogelschutz¬warte zur Verfügung zu stellen.
Bestandsdaten für Nachhaltigkeitsindex Artenvielfalt in Hessen
Der Wasseramselbestand gilt als Frühwarnsystem für den Zustand der Fließgewässer in den Mittel¬gebirgslagen. Geht es dem Wasseramselbestand gut, ist auch das Ökosystem der Fließgewässer weitgehend in einem guten Erhaltungszustand. Die ehrenamtlichen Langzeitbeobachtungen des NABU-Arbeitskreises Wasseramsel liefern deshalb sehr wichtige Datenreihen und wissenschaftliche Erkenntnisse, die auch für die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie von Bedeutung sind. Seit kurzem werden die Wasseramseldaten auch zur Index-Ermittlung im Rahmen der Nachhaltig¬keitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland und des Bundeslandes Hessen verwendet, erläutert Dipl. Biologin Sibylle Winkel. Dabei steht der Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ im Mittelpunkt. Er ist einer von 21 Schlüsselindikatoren. Der Indikator basiert auf den artspezifischen Bestandsentwicklungen von 59 Vogelarten aus den sechs Hauptlebensräumen Agrarland, Wälder, Siedlungen, Binnengewässer, Küsten/Meere und Alpen, die jeweils für sich einen Teilindikator bilden. Er gibt Auskunft über die Landschaftsqualität, die Nachhaltigkeit der Landnutzung und die Vielfalt von Arten. Auch unser Bundesland beteiligt sich im Rahmen der „Nachhaltigkeitsstrategie Hessen“ an der Erstellung der Indices. Der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland Pfalz und das Saarland kam dabei die Aufgabe zu, die für Hessen relevanten 36 Vogelarten auszuwählen.
Als besondere Indikatorart für die Binnengewässer fiel die Wahl auf die Wasseramsel. Cinclus cinclus, so der wissenschaftliche Name der Vogelart, repräsentiert besonders die Fließgewässer der Mittelgebirge mit strukturreichem Gewässergrund.
Dabei steht insbesondere der Wasseramselbestand im Main-Kinzig-Kreis im Fokus, da hier lückenlose Langzeitbeobachtungen des NABU-Arbeitskreises Wasseramsel seit über 25 Jahren mit guter Datenquali¬tät existieren und der Wasseramsel¬bestand in Hessens bevölkerungsreichstem und viertgrößtem Flächen¬kreis das komplette Kinzigsystem sowie Ausschnitte von Jossa und Sinn repräsentiert. Gleichzeitig werden Ausschnitte aus drei hessischen Mittelgebirgen (Vogelsberg, Spessart und Rhön) abgedeckt.

Künstliche Nisthilfen werden von Wasseramseln gerne angenommen (Foto: Horst Basermann)
Das Wasseramselmonitoring im Main-Kinzig-Kreis zeigt, dass ein ehrenamtlich durchgeführtes Monitoring auch über lange Zeit aufrecht erhalten werden kann und dabei konstant gute Ergebnisse bringt, erklären Sibylle Winkel und Horst Basermann. Vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen an den Natur¬schutz wie beispielsweise dem Klimawandel können nur entsprechend lange Beobach¬tungsreihen verlässliche und qualifizierte Aussagen zur Populationsdynamik von Arten unter sich ändernden Bedingungen liefern.
Herzlichen Dank
Die für die Vogelschutzwarte zusammengestellten Datenreihen sind das Ergebnis zahlreicher Stunden ehrenamtlicher Arbeit.
Folgenden ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen des Arbeitskreises Wasseramsel gilt der besondere Dank des NABU Kreisverbandes:
Adolf Beck, Norbert Dworschak, Franz Josef Jobst, Klaus Hohmann, Erwin Koch, Jürgen Koch, Leo Klübenspies, Karl-Richard Licht, Alfred Loos, Thomas Mathias, Thomas Moser, Peter Rieth, Martin Ruhl, Lothar Ruppel, Herbert Schneider, Hans Schüssler, Dieter Schreiber, Herbert Schneider, Klaus Seibold, Waldemar Stroh, Hilde Thiel, Manfred Thiel, Raimer Thienhaus, Horst Wiederspahn.
Birnen pflanzen trotz Birnengitterrost!
Naturschutzbund Main-Kinzig trotzt dem Schwund alter Birnensorten

Birnbaumblätter mit den typischen orangefarbenen Flecken (Foto: Sibylle Winkel)

Die Rote Pichelbirne - eine alte Mostsorte - ist auf einer NABU-Streuobstwiese im Main-Kinzig-Kreis nur mäßig stark befallen (Foto: Sibylle Winkel).

Unterseite eines Birnenblattes mit den Aecidien des Gitterrosts, aus denen Sporen austreten (Foto: Sibylle Winkel)
Im Frühjahr trägt der Wind die Sporen des Pilzes weiter. Bis zu 500 Meter können sie fliegen, bei ungünstigen Winden sogar noch weiter. „Das reicht für die Mehrzahl der Streuobstgürtel, wie sie früher um unsere Dörfer und Kleinstädte angelegt wurden“, bedauert Sibylle Winkel. Wird ein Birnbaum befallen, zeigt dieser zur Blütezeit erste Befallssymptome. Zunächst bilden sich kleine, gelbe bis orangerote Flecken auf der Blattoberseite, die sich den Sommer über vergrößern, sodass ein Birnbaum am Ende häufig mehr rot als grün leuchtet.
Im Spätsommer bilden sich an der Unterseite des Blattes warzenförmige Wucherungen mit den Sporenlagern, die zunächst von einer Haut umschlossen ist. Reißt diese mit der Zeit auf, entsteht ein Gittergeflecht – der „Birnengitterrost“. Die Sporenlager geben jene Sporen frei, die wiederum den Wacholder infizieren und dort als Pilzgeflecht überleben.

Eine neu gepflanzte "Gute Graue" bereichert seit kurzem das NABU-Schutzgebiet "Sillberg bei Hintersteinau" (Foto: Sibylle Winkel)
Für Rückfragen: Sibylle Winkel, Tel. 069-84 84 91 85
Gefährliche Wanderung zu den Winterquartieren

Schafft es diese Erdkröte sicher zu ihrem Winterquartier? (Foto: Norman Schiwora)
Der NABU bittet daher alle Hausbesitzer und Gebäudeverwaltungen, Lichtschächte, Gullis und ähnliche Todesfallen für Amphibien und andere Wildtiere zu sichern. Dies kann mit feinmaschigen Netzen oder auch mit speziellen Lichtschachtabdeckungen erfolgen, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Bereits gefangene Amphibien sollten vorher befreit und einen sicheren Ort in der Umgebung verfrachtet werden.
Aufgrund von Lebensraumzerstörung und immer noch zunehmendem Straßenverkehr stehen bereits die meisten Amphibienarten Hessens auf der Roten Liste. Haus- und Gartenbesitzer können bereits mit einfachen Mitteln einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer heimischen Lurche beisteuern und so einem weiteren Artenschwund etwas entgegensetzen, so die NABU-Vertreter.
Sumpfschildkröte gefunden? Was tun?

"Die europäische Sumpfschildkroete (Foto: S. Winkel)
Oft werden die „Schorben“, wie die Tiere früher genannt wurden, dann von aufmerksamen Menschen entdeckt und eingefangen. Doch was tun mit diesen Tieren? Und was ist bei einer streng geschützten Art wie der Europäischen Sumpfschildkröte zu beachten?
Der folgende Fragen- und Antwortkatalog hilft Ihnen dabei, das Richtige zu tun:
Fragen- und Antwortenkatalog
weiter zur AG Sumpfschildkröte
Weitere Informationen zum Arbeitskreis Amphibien & Reptilien finden Sie hier.
Mehr Tiere als im Vorjahr
Eine positive Entwicklung meldet der NABU Maintal bei der Bestandsüberwachung seines Amphibienschutzzaunes zwischen Hohe Tanne und Maintal-Hochstadt Entgegen dem Kreis-Trend konnte hier die Erdkröte mit 355 Tieren (230 Tiere im Jahr 2011) zulegen.
Auch bei den Braunfröschen (überwiegend Grasfrösche) gab es mit 250 Individuen einen Zuwachs, erläutert Georg Spielberger vom NABU Maintal. 2011 waren es noch 194 Tiere.

Der Teichmolch hat sich im Frühjahr 2012 in Maintal rar gemacht
Unter dem Strich wurden im Frühjahr 2012 immerhin 640 Amphibien gezählt. Etwas mehr als im Vorjahr mit 588 Exemplaren.
„Dem Feldhamster auf der Spur“
Eine Exkursion in seinen Lebensraum

(Foto: Manfred Sattler)
Treffpunkt ist um 10:00 Uhr der Parkplatz Große Loh an der L3205 zwischen Niederdorfelden und Maintal Bischofsheim.

(Foto: Manfred Sattler)
Der Feldhamster wird in seinem Lebensraum mit den Themenschwerpunkten Biologie, Verhalten, Gefährdung und Schutz vorgestellt.
Für die Exkursionen werden dem Wetter angepasste Kleidung (z.B. Sonnenschutz), festes
Schuhwerk und ausreichende Getränke benötigt.
Die Exkursion dauert ca. 3 Stunden.

(Foto: Manfred Sattler)
Kontakt:
NABU Main-Kinzig, Michael Röth, Tel. 06055-82700 oder E-Mail: m.roeth@nabu-mkk.de
Hintergrundinformationen
Neuer Zaun für die Pflanze des Jahres
NABU: Ziegen und Schafe erhalten die Heidenelke am Sillberg

Zaunbau (Foto: Franz-Josef Jobst)
Im NABU-Schutzgebiet Sillberg gehört die Heidenelke noch zum festen Arteninventar, freut sich Franz Josef Jobst von der NABU Regionalgruppe Steinau. Doch auch hier muss für den Erhalt der zu den Nelkengewächsen gehörenden kleinen Schönheit einiges getan werden. Als Licht liebende Hungerkünstlerin mag sie extensiv genutzte, unbeschattete Wiesen und vor allem Weiden, erläutert die Biologin Sibylle Winkel. In unserer modernen Agrarlandschaft findet diese Pflanze daher kaum noch einen Lebensraum.
Anders im NABU-Schutzgebiet bei Hintersteinau. Hier wird die Bewirtschaftung der mageren Rasen und extensiven Wiesen auf Pflanzen wie die Heidenelke abgestimmt, erklären Franz Josef Jobst und Sibylle Winkel, die beide auch dem NABU-Kreisverband Main-Kinzig vorstehen. Die Hauptarbeit zum Erhalt der seltenen Spezies leisten allerdings vierbeinige Helfer. Um die Naturschutzflächen offen zu halten, werden seit mehreren Jahren regelmäßig Schafe, Ziegen und gelegentlich auch Rinder eingesetzt. Die wolligen Landschaftspfleger von Thomas und Bianca Hofacker aus Hintersteinau sorgen für einen kräftigen Verbiss der Gräser, Kräuter und jungen Baumschösslinge und halten der Heidenelke so die übermächtige Pflanzenkonkurrenz in Schach. Zudem können die kleinen Samen der Heidenelke in den Trittspuren der Ziegen, Schafe und Rinder neu auskeimen und zur Verbreitung der Art beitragen.

Ziegenbeweidung (Foto: Franz-Josef Jobst)
Von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt wurde die Heidenelke, lateinisch Dianthus deltoides, zur Blume des Jahres 2012 ausgewählt. Die Stiftung will damit auf den bundesweiten Rückgang dieses heimischen, wild wachsenden Nelkengewächses aufmerksam machen. So werden Magerwiesen und Trockenrasen häufig in Acker, Grünland oder Forst umgewandelt. Mit der Auswahl der Heidenelke als Blume des Jahres sollen auch diese bedrohten Lebensräume der Heidenelke ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Die Blume des Jahres 2012 ist in ganz Europa bis nach West-Sibirien und Zentralasien heimisch. Ihr Verbreitungsgebiet reicht in Deutschland vom Flach- bis ins Hügelland, regional kommt sie aber nur zerstreut bis selten vor. Da sie die sommerliche Wärme liebt, findet man sie kaum über 1.000 m. Gemäß Bundesartenschutzverordnung gilt die Heidenelke als besonders geschützt. In Hessen wird die Art zudem auf der Vorwarnliste (V) der gefährdeten Arten geführt. Die Heidenelke wird findet auch als Arzneipflanze in der Medizin Verwendung. In den Wurzeln befinden sich größere Mengen so genannter Triterpensaponine. Wegen dieser Wirkstoffe wurde die Pflanze früher als Mittel bei Magenverstimmungen (Brechmittel) und Fieber verwendet.

Heidenelke (Foto: Sibylle Winkel)
Rückfragen beantworten:
Dipl. Biol. Sibylle Winkel, NABU Main Kinzig, 069-84849185 oder
Franz Josef Jobst, NABU Steinau / Main-Kinzig, Tel. 0173 7218670
NABU MKK Spendenkonto: Raiffeisenbank Main-Kinzig, BLZ: 506 616 39, Konto-Nr.: 3730018
NABU Wasseramselzählung
Bestand auf niedrigem Niveau stabilisiert - Dürrefrühjahr 2011 zeigt Auswirkungen
Nach dem Bestandstief der letzten Jahrzehnte mit nur noch 106 Brutpaaren im Jahr 2009 konnte der Arbeitskreis Wasseramsel des NABU Kreisverbandes Main-Kinzig im Jahr 2011 wieder 122 Brutpaare zählen. Damit hat sich der Bestand leicht erholt und auf niedrigem Niveau stabilisiert. Zufrieden sind die Naturschützer mit diesem Ergebnis noch nicht. Innerhalb des Verbreitungsgebietes kam es zu Verschiebungen. Eine Ursache sehen die NABU-Experten im Dürrefrühjahr 2011. Weiter
Weitere Informationen zum Arbeitskreis Wasseramsel finden Sie hier.
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